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Berlin: Ukrainer wehren sich gegen Umverteilung


"Niemand ist in den Bus eingestiegen"
Hunderte Ukrainer in Berlin kämpfen gegen Umverteilung

Von Jannik Läkamp

Aktualisiert am 28.03.2022Lesedauer: 2 Min.
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Kriegsflüchtlinge müssen Hostel verlassenVergrößern des Bildes
Kriegsflüchtlinge müssen Hostel verlassen (Quelle: Paul Zinken/dpa-bilder)

Hunderte Flüchtlinge aus der Ukraine sollten von Berlin auf andere Bundesländer verteilt werden. Wohin es gehen sollte, blieb unklar. Doch die Geflüchteten weigerten sich.

Das Land Berlin will zahlreiche geflüchtete Ukrainer, die zunächst in Hostels untergekommen sind, in andere Bundesländer verteilen. Am Montag begann der Auszug aus einem Hostel in Lichtenberg, wie ein Sprecher des Landesamts für Flüchtlingsangelegenheiten sagte. Auch ein Hostel in Mitte sollten die Ukrainer verlassen. Sie sollten zunächst mit Bussen zum Ankunftszentrum am Flughafen Tegel gebracht werden, um von dort weiterverteilt zu werden. Eingestiegen ist jedoch wohl niemand.

Hintergrund für die Umverteilung ist nach Angaben des Amts, dass die Verträge mit den Hostelbetreibern ablaufen. Ziel sei es, die Menschen in Regionen zu bringen, wo es mehr Möglichkeiten zur Unterbringung und Arbeit gebe.

Berlin: "Sie schlafen lieber auf Matratzen auf dem Boden"

Der Berliner CDU-Abgeordnete Danny Freymark warf dem Senat vor, herzlos zu handeln. "Der Senat will diese Menschen nicht in Berlin behalten." Die Verträge mit den Hostels seien gezielt nicht verlängert worden – trotz erklärter Bereitschaft der Betreiber.

Die Geflüchteten in dem Lichtenberger Hostel an der Storkower Straße wurden vor Ort unterstützt und wollten nicht weg, so Freymark. Nach Angaben des Amts sind dort insgesamt 301 Menschen betroffen. Aus einem weiteren Hostel an der Köpenicker Straße in Mitte sollten 230 Menschen ausziehen. Auch am Sonntag habe es Auszüge aus zwei Hostels gegeben.

Die Ukrainer, die seit drei Wochen in der Hauptstadt sind, seien inzwischen "fast schon integriert", so der Abgeordnete. Nach Berlin gekommen seien sie über eine Lichtenberger Kirchengemeinde – die Ukrainer stammen aus einer Partnergemeinde.

"Berlin kann nicht alle dauerhaft aufnehmen"

Noch seien die Geflüchteten in Berlin – und das soll auch so bleiben, erklärte Freymark im Interview mit t-online. "Niemand ist in den Bus eingestiegen. Da hätte man sie schon zwingen müssen." Stattdessen seien sie in die Gebäude ihrer Partner-Kirchengemeinde in Lichtenberg gefahren. "Hier schlafen sie auf Matratzen auf dem Boden. Aber das ist ihnen lieber, als einfach umverteilt zu werden – ohne zu wissen, wohin."

Der Sprecher des Landesamts für Flüchtlingsangelegenheiten, Sascha Langenbach, verwies auf die große Zahl von Flüchtlingen, die Berlin erreichen. Mehrere tausend davon seien in Hostels untergebracht worden. Die Stadt könne aber nicht alle dauerhaft aufnehmen. "Wir versuchen, den Leuten das zu erklären." Ausnahmen gebe es für Ukrainer, die eine dauerhafte Unterkunft oder direkte Verwandte in Berlin haben oder die transportunfähig seien.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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