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Berliner Taxibranche: "Die Spritpreise machen uns tot"


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Berliner Taxibranche: "Die Spritpreise machen uns tot"

Von dpa
03.04.2022Lesedauer: 2 Min.
Berliner Taxibranche: "Die Spritpreise machen uns tot"Vergrößern des BildesLeszek Nadolski, Taxifahrer und Vorsitzender der Berliner Taxi-Innung, sitzt in seinem Fahrzeug. (Quelle: Carsten Koall/dpa/Archivbild/dpa-bilder)
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Angesichts der hohen Kraftstoffpreise fürchten viele Taxiunternehmen in Berlin um ihre Existenz. "Die Spritpreise machen uns tot", sagte Leszek Nadolski, Vorsitzender der Innung des Berliner Taxigewerbes, der Deutschen Presse-Agentur. Für die Taxiunternehmer rechne sich das Geschäft einfach nicht mehr. "Jeden Tag werden in Berlin jetzt ein bis zwei Taxen abgemeldet." Vor der Corona-Pandemie habe es in der Stadt rund 8300 Taxen gegeben. "Im Februar waren es noch 5846." Eine Trendwende sieht Nadolski nicht, im Gegenteil: "Die Tendenz zeigt nach unten."

Nadolski, der seit 1999 als Taxiunternehmer arbeitet, sieht die Probleme in der nahen Zukunft sogar noch größer werden. "Wir sind in Berlin meistens Einzelunternehmer, wir haben nur überlebt, weil wir die Corona-Hilfen bekommen haben", sagte er. "Und jetzt die Spritpreise. Wenn ich 2,10 Euro pro Liter zahle und ein Wagen sechs bis acht Liter verbraucht, dann ist das brutal."

Die für 1. Juli geplante Anhebung des gesetzlichen Mindestlohns mache den Taxibetrieben das Leben noch schwerer: "Wenn Sie 10,45 Euro Stundenlohn zahlen müssen, geht das gar nicht", beklagte Nadolski. "Und zum 1. Oktober dann 12 Euro. Wovon soll man das bezahlen? Und Sozialabgaben kommen noch drauf." Nadolski geht davon aus, dass die Zahl der Taxibetriebe mit mehreren Wagen in Berlin deutlich zurückgehen wird.

"Ich bin ein Solo-Selbstständiger. Das heißt, ich habe eine Taxe, und ich habe die Peitsche selbst in der Hand." Wenn es nötig sei, zwinge er sich, entsprechend mehr zu arbeiten. "Aber auch wir werden Ende des Jahres in der Familie gucken müssen, wie ist es gelaufen? Lohnt sich das noch weiterzumachen, oder müssen wir uns neu orientieren?". Über die Runden zu kommen, sei zuletzt immer schwieriger geworden.

"Die Einzelunternehmer leben nur, weil unsere Ehepartner uns das mitfinanzieren oder weil das aus der Privatkasse finanziert wird", so der Innungsvorsitzende. "Und wie die Mehrwagenbetriebe überleben, weiß ich nicht." Allein mit dem Umsatz sei das kaum hinzubekommen.

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