"Ständige Vertretung" in Berlin Kultlokal nimmt Schröder-Fotos aus Speisekarten
Weil Altkanzler Schröder sich nicht von Wladimir Putin distanziert, zieht das Lokal "StäV" nun Konsequenzen. Alle Fotos des 78-Jährigen werden aus der Speisekarte entfernt – auch das "Altkanzlerfilet" wird umbenannt.
Das beliebte Berliner Kölsch-Lokal "Ständige Vertretung" entfernt sämtliche Fotos des Altkanzlers Gerhard Schröder (SPD) aus den Speisekarten. Verschwinden soll darin auch die bisherige Bezeichnung für die eigene Currywurst, das "Altkanzlerfilet", wie Inhaber Jörn Brinkmann am Donnerstagabend auf Anfrage sagte. Zuvor hatte das Medienportal "The Pioneer" berichtet.
Schröder habe sich trotz des Krieges in der Ukraine bislang nicht vom russischen Staatschef Wladimir Putin distanziert, betonte Brinkmann. Die Speisekarten würden nun neu gedruckt – diesmal ohne Foto von Schröder und ohne den kurzen biografischen Text, der bisher ebenfalls dort zu finden war.
Berlin: Schröders Porträt zierte angebotene Currywurst
Bislang schmückten die Porträts des Politikers die im Menü unter dem Namen "Altkanzlerfilet" angebotene Currywurst. Schröder gilt als Currywurst-Fan. Die Bezeichnung findet sich laut Brinkmann allerdings auch aufgedruckt auf Hunderten Tellern. Diese sollen aufgrund des hohen Bestands aber "vorerst" weiter verwendet werden, so der Inhaber.
Die Kneipe "Ständige Vertretung" – Kurzname "StäV" – war 1997 in der Nähe des damals neu entstandenen Regierungsviertels gegründet worden. Sie ist bei Politikern ebenso beliebt wie bei Touristen und Einheimischen.
- Nachrichtenagentur dpa