Geschäftsjahr 2024/25 Zuckerpreis sinkt, Gewinne brechen ein

In Braunschweig kämpft der Zuckerhersteller Nordzucker mit sinkenden Preisen. Die guten Zeiten sind aktuell vorbei. Das Unternehmen erwartet Verluste im Millionenbereich.
Nordzucker verzeichnet Einbußen bei Umsatz und Gewinn. Wie das Unternehmen mitteilte, bekommt es die sinkenden Zuckerpreise massiv zu spüren. Im laufenden Geschäftsjahr rechnet Nordzucker sogar mit roten Zahlen.
Vorstandschef Lars Gorissen erklärte: "Aufgrund der sehr umfangreichen Rübenernten und der daraus resultierenden großen produzierten Zuckermenge ist der Zuckerpreis in Europa gefallen - deutlich stärker als ursprünglich erwartet." Zudem hielten sich die Verbraucher beim Zuckerkauf zurück. Dennoch zeigte sich Gorissen zufrieden, dass trotzdem schwarze Zahlen geschrieben wurden.
Zuckerpreis in der EU erreichte 2023 einen Höchststand
Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2024/25, das Ende Februar endete, sank der Umsatz von 2,92 auf 2,77 Milliarden Euro. Der Jahresüberschuss nach Steuern brach um fast drei Viertel ein – auf rund 84 Millionen Euro. Im Vorjahr hatte Nordzucker noch fast 326 Millionen Euro erwirtschaftet.
"In den ersten Monaten profitierte Nordzucker noch von hohen Verkaufspreisen, ab Oktober 2024 entwickelte sich das operative Ergebnis hingegen wie erwartet rückläufig", sagte Finanzvorstand Alexander Bott. Weiter hohe Rohstoff- und Logistikkosten hätten zusätzlich belastet.
Noch im Vorjahr hatte der damals hohe Zuckerpreis dem Braunschweiger Unternehmen das zweitbeste Ergebnis seiner Geschichte beschert. Der Zuckerpreis in der EU erreichte 2023 einen Höchststand, bevor er ab Oktober 2024 spürbar nachgab.
Nordzucker: Prognose
In dem am 1. März gestarteten Geschäftsjahr 2025/26 rechne Nordzucker mit einem negativen Ergebnis im unteren zweistelligen Millionenbereich. Mit einem deutlichen Anstieg des Zuckerpreises sei erst ab Oktober 2025 zu rechnen, prognostizierte Alexander Godow, Vorstand für das operative Geschäft. Wegen geringerer Anbauflächen in der EU zeichne sich jedoch eine Entspannung ab. "Die Zuckerpreise stabilisieren sich aktuell auf niedrigem Niveau – die preisliche Talsohle sehen wir deshalb bereits als durchschritten an."
- Nachrichtenagentur dpa