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Kirche | Katholische Kirche verzeichnet Rekordzahl an Austritten


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Katholische Kirche verzeichnet Rekordzahl an Austritten

Von dpa
Aktualisiert am 29.06.2022Lesedauer: 2 Min.
Katholische KircheVergrößern des BildesEin katholischer Bischof hält während einer Messe ein Kreuz in den Händen. (Quelle: Peter Kneffel/dpa/Symbolbild/dpa-bilder)
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Die katholische Kirche in Niedersachsen haben im vergangenen Jahr so viele Menschen verlassen wie noch nie. Insgesamt kehrten 18.033 Menschen den drei katholischen Bistümern im Land den Rücken, teilte die Deutsche Bischofskonferenz am Montag mit. Das Bistum Osnabrück verließen 6146 Christinnen und Christen, im Bistum Hildesheim waren es 10.152. Das Bistum Münster, dessen Gebiet zum Teil auch in Niedersachsen liegt, verzeichnete insgesamt 22.614 Austritte. Die Gesamtzahl der Katholikinnen und Katholiken sank in Niedersachsen auf 1,277 Millionen. Ende 2020 hatte die katholische Kirche noch 1,302 Millionen Mitglieder.

Auch im kleinsten Bundesland Bremen nahm die Zahl der Katholiken ab: Sie sank von 64.874 Ende 2020 auf 62.925 Ende 2021. Der Norden der Stadt Bremen und Bremerhaven gehören zum Bistum Hildesheim, der größere Teil der Stadt Bremen zum Bistum Osnabrück.

"Mich machen die hohen Austrittszahlen sehr betroffen", sagte dazu der Hildesheimer Bischof Heiner Wilmer. Es liege auf der Hand, dass die Glaubwürdigkeit der Kirche durch die unzähligen Missbrauchsfälle in den vergangenen Jahren massiv gelitten habe.

Wilmer nannte auch den Umgang der Kirche mit wiederverheirateten oder homosexuellen Menschen, die kirchliche Sexualmoral und die Ungleichbehandlung von Männern und Frauen bei kirchlichen Ämtern als Motive für den Kirchenaustritt. "Ich weiß aus vielen Gesprächen und Briefen, dass nicht nur wenig gläubige Menschen, sondern bisweilen auch sehr gläubige Menschen austreten."

"Der Anstieg der Kirchenaustritte kommt nicht überraschend und ist trotzdem für viele Engagierte in unserem Bistum genauso wie für mich sehr bedrückend", kommentierte der Generalvikar des Bistums Osnabrück, Ulrich Beckwermert. Der Trend setze sich ungebremst fort. Auch Beckwermert stellte fest, dass selbst gläubige Menschen die Kirche verlassen, um ein Zeichen des Protests gegen die Institution zu setzen. Wilmer und Beckwermert verwiesen auf Reformprozesse in der katholischen Kirche, an denen sich beide Bistümer beteiligen.

Auch die evangelische Kirche verzeichnete im vergangenen Jahr einen Mitgliederschwund. So sank die Zahl der Mitglieder der Landeskirche Hannover um 58.000 Menschen auf 2,368 Millionen Mitglieder. Rund 32.000 Menschen traten aus der Landeskirche aus.

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