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Niedersachsen und Bremen: Rote Liste enthüllt vom Aussterben bedrohte Tiere


Neue Rote Listen
Diesen Tieren in Bremen droht das Aussterben

Von t-online, stk

08.08.2025 - 09:43 UhrLesedauer: 2 Min.
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Biberjungtier: In Bremen hat sich der Nager bereits in zwei Stadtteilen wieder angesiedelt. (Quelle: IMAGO/Oliver Willikonsky/imago)
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Biber, Luchs und Wolf kehren in Niedersachsen und Bremen zurück – doch für andere Arten wird die Lage immer bedrohlicher. Das zeigen die neuen Roten Listen.

Zum ersten Mal seit mehr als 30 Jahren haben Fachleute die Roten Listen für heimische Säugetiere in Niedersachsen und Bremen aktualisiert. Die Ergebnisse zeichnen ein sehr differenziertes Bild: Es gibt Gewinner, aber auch alarmierende Verlierer. Insgesamt gelten 35 Prozent der 74 bewerteten Arten als bestandsgefährdet oder bereits ausgestorben, weitere zehn Prozent stehen auf der Vorwarnliste. Das teilten die Umweltbehörden beider Länder am Donnerstag mit.

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Zu den erfreulichen Nachrichten zählen echte Comebacks in der Natur: Der Europäische Biber, vor Jahrzehnten noch verschwunden, besiedelt inzwischen wieder Flüsse und Bäche. In Bremen hat er in Borgfeld und Hemelingen mittlerweile wieder dauerhaft einen Lebenraum gefunden.

Auch der Fischotter gilt heute als ungefährdet und hat sich unter anderem Lebensräume im Bereich der Wümme zurückerobert. Sogar der Luchs – lange Symbol für das Verschwinden großer Raubtiere – hat sich zurückgekämpft: In Niedersachsen leben derzeit mindestens 37 selbstständige Tiere, vor allem im Harz.

Der Luchs ist zurück, für Fledermäuse wird es eng

Dazu kommen Wolf und Kegelrobbe, die ebenfalls wieder heimisch sind. Diese Rückkehrer zeigen laut den Behörden: Schutzprogramme können wirken, wenn sie konsequent umgesetzt werden.

Doch nicht alle Arten profitieren. Der Igel, einst häufiger Gast in Gärten und Parks, steht inzwischen auf der Vorwarnliste. Neben dem Verlust von Lebensräumen durch tägliche Flächenversiegelung in Niedersachsen im Ausmaß von rund neun Hektar (13 Fußballfelder) täglich, machen ihm Straßenverkehr und moderne Rasenmähroboter zu schaffen, erläutert der Naturschutzbund (Nabu) Niedersachsen.

Besonders düster ist die Lage auch bei Fledermäusen: In Niedersachsen kommen 19 Arten vor, doch viele kämpfen ums Überleben. Der Große Abendsegler und die Breitflügelfledermaus etwa verzeichnen starke Bestandsrückgänge. Auch Feldhamster und Gartenschläfer verschwinden aus weiten Teilen ihres angestammten Verbreitungsgebiets.

Bremens Umweltsenatorin: "Erschütternde" Daten

Bremens Umweltsenatorin Kathrin Moosdorf (Grüne) sagte dazu, es sei "erschütternd, dass jede dritte Säugetierart bei uns gefährdet oder bereits ausgestorben ist". Die vorliegenden Daten seien "Mahnung, die Natur und die Tiere mit noch mehr Engagement zu schützen und zu pflegen", ergänzte sie.

Die Ursachen sind laut niedersächsischem Umweltministerium vielschichtig: Urbanisierung, dichte Verkehrsnetze, intensive Landwirtschaft und der Einsatz von Pestiziden zerschneiden und verarmen Lebensräume. Hinzu kommt der Klimawandel: Längere Dürreperioden lassen Feuchtbiotope austrocknen, steigende Meeresspiegel gefährden Sandbänke, die Kegelrobben und Seehunden als Ruhe- und Aufzuchtplätze dienen.

Für die Umweltministerien beider Länder sei die Botschaft daher klar: Es braucht verlässliche Daten, gezielte Schutzmaßnahmen und mehr Biotopverbund, um das Artensterben zu stoppen. Die Rückkehr von Luchs, Biber und Co. zeige, dass es gelingen kann – aber nur, wenn der Einsatz für bedrohte Arten nicht nachlässt. Denn ohne wirksamen Schutz würden viele heimische Säugetiere schon bald nicht mehr zu den Gewinnern zählen.

Verwendete Quellen
  • senatspressestelle.bremen.de: Mitteilung vom 7. August 2025
  • umwelt.niedersachsen.de: Rote Liste Säugetiere und Heuschrecken
  • niedersachsen.nabu.de: Nächtlicher Jäger im Garten
  • Eigene Recherche

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

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