Hamm: Mann erschlägt Frau nach 62 Jahren Ehe

Tragischer Vorfall in Hamm: Dort stirbt eine Frau, nachdem sie offenbar von ihrem Ehemann attackiert worden war. Muss er in die Psychiatrie?

Ein 84-jähriger Mann aus Hamm soll in der Nacht auf Dienstag in Hamm-Pelkum seine 81-jährige Ehefrau erschlagen haben. "Hierfür verwendete er einen Knüppel, den das Ehepaar als Selbstschutz in der Wohnung hatte", teilte Oberstaatsanwalt Carsten Dombert t-online mit.

Der Mann, der auf 400-Euro-Basis in einem Lebensmittelladen arbeitete, hat sich nach der Tat selbst gestellt. Das Motiv ist laut Staatsanwaltschaft nicht bekannt, auch die Obduktion der Leiche ist noch nicht beendet. Zuerst hatte der "Westfälische Anzeiger" über den Fall berichtet.

Motiv des Ehemannes ist noch unklar

"Es ist ein besonders tragischer Fall", sagte der Oberstaatsanwalt am Dienstag. "Die beiden Eheleute haben nach Aussagen der Kinder und Enkelkinder eine glückliche und harmonische Ehe geführt." Dies stehe konträr zur Tat. Zeugen hätten von einer "Wesensveränderung" in der jüngsten Vergangenheit berichtet. So habe der 84-Jährige zuletzt – unbegründet – Angst davor gehabt, von der Polizei verfolgt und verhaftet zu werden.

Untersucht werde nun, ob der Mann unter einer Demenzerkrankung oder Wahnvorstellungen litt. Es wird ein psychiatrischer Sachverständiger hinzugezogen, der beurteilen soll, ob der 84-Jährige möglicherweise vermindert schuldfähig ist. Erst danach werde am Mittwoch entschieden, ob der Senior in Untersuchungshaft müsse oder in eine psychiatrische Einrichtung komme.

Derzeit ist der 84-Jährige in Polizeigewahrsam.