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Sachsen-Koalition: Sondierungsgespräche von CDU, SPD und BSW gescheitert


Knackpunkt Friedensformel
Sondierungsgespräche von CDU, BSW und SPD gescheitert

Von dpa
06.11.2024Lesedauer: 2 Min.
Sabine Zimmermann (r), Co-Vorsitzende des BSW Sachsen, und Jörg Scheibe, Co-Vorsitzender des BSW in Sachsen, sitzen während einer Pressekonferenz im Sächsischen Landtag auf dem Podium.Vergrößern des Bildes
Sabine Zimmermann (r), Co-Vorsitzende des BSW Sachsen, und Jörg Scheibe, Co-Vorsitzender des BSW in Sachsen verkündeten das Ende der Sondierungsgespräche bei einer Pressekonferenz am Mittwochnachmittag. (Quelle: Robert Michael/dpa)

Die Sondierungen für eine Regierungskoalition in Sachsen sind gescheitert. CDU, BSW und SPD konnten sich in zentralen Punkten nicht einigen, wie das BSW mitteilte.

Die Sondierung für eine Regierungskoalition aus CDU, Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) und SPD in Sachsen ist gescheitert. Die Gespräche wurden ergebnislos abgebrochen, wie das BSW mitteilte. Man habe sich bei der Friedensformel, der Migrationspolitik und dem Thema Finanzen nicht einigen können.

Nach einem dritten Treffen zum Thema Krieg und Frieden warf das BSW den potenziellen Koalitionspartnern vor, einem Bekenntnis zum Frieden nicht zustimmen zu wollen: "Wer so Politik macht, verliert die Menschen im Land", erklärte die Landesvorsitzende Sabine Zimmermann. "Dieser furchtbare und völkerrechtswidrige Angriffskrieg Russlands in der Ukraine beunruhigt so viele auch bei uns in Sachsen, dass eine neue Landesregierung diese Sorgen und Ängste aufgreifen muss. Wer das nicht tut, verschließt Augen und Ohren."

Bekommt Sachsen jetzt eine Minderheitsregierung?

Unklar ist nun, wie es in Sachsen weitergeht. Da die CDU Koalitionen mit der AfD und den Linken ausschließt, bleibt Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) im Grunde nur die Option, eine Minderheitsregierung zu bilden. Das hatten stark konservative Kräfte in der Union zuletzt wiederholt gefordert. Kretschmer sprach sich dagegen aus. Bei einer solchen Regierung sei man jeden Tag in Verhandlungen, das binde unglaublich viel Kraft, hatte er argumentiert.

Laut Verfassung muss der sächsische Ministerpräsident innerhalb von vier Monaten nach Konstituierung des neuen Landtags gewählt werden. Die Frist läuft Anfang Februar 2025 aus. Andernfalls ist das Parlament aufzulösen und eine Neuwahl steht an.

Sondierung von Beginn an schwierig

Die Sondierungen hatten sich von Beginn an schwierig gestaltet. Am 25. Oktober wurde sie auf Betreiben der SPD unterbrochen, nachdem ein Großteil der BSW-Abgeordneten im Landtag für den AfD-Antrag auf einen Corona-Untersuchungsausschuss gestimmt hatten.

Bei der Landtagswahl am 1. September war die CDU in Sachsen mit 31,9 Prozent der Stimmen stärkste Kraft vor der AfD (30,6 Prozent) geworden. Da die Union ein Bündnis mit der AfD und auch mit den Linken kategorisch ausschließt, kam für eine Mehrheitsregierung nur ein Bündnis von CDU, BSW und SPD infrage. Für eine Fortsetzung der bisherigen Koalition von CDU, Grünen und SPD reichte es nicht.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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