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Tierschutz-Förderung bald halbiert? Diese Folgen könnten Sachsen drohen


Kürzungen beim Tierschutz
Aktivistin warnt: "Dann drohen Zustände wie in Rumänien"


Aktualisiert am 28.05.2025 - 12:17 UhrLesedauer: 2 Min.
Zwei Straßenkatzen auf Zypern: Auf der Insel rafft eine feline Corona-Mutation die Tiere hin.Vergrößern des Bildes
Zwei Straßenkatzen (Symbolbild): 2024 flossen in Sachsen knapp eine halbe Million Euro in Kastrationsprogramme – wie diese zukünftig realisiert werden sollen, ist ungewiss. (Quelle: Paulina Bargielska/getty-images-bilder)
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Knapp 10.000 Menschen unterschreiben eine Petition, um die geplante Halbierung der Tierschutzförderung in Sachsen zu verhindern. Die Initiatorin warnt: Die Folgen wären weitreichender als viele ahnen.

Die sächsische Landesregierung will die Tierschutzförderung in Sachsen von 920.000 auf 460.000 Euro kürzen. Dagegen hat Tierschützerin Theresa Bergmann eine Petition gestartet.

"Klassischerweise denkt man zuerst an Tierheime, aber es gibt auch viele andere Bereiche wie Kastrationsprojekte für Katzen, die von den Kürzungen betroffen wären", sagt Bergmann. Diese Projekte könnten ohne Förderung nicht mehr finanziert werden. Die Folge wäre laut Bergmann: "Es wird mehr Straßenkatzen geben als bisher."

Wie schnell die Vermehrung bei Katzen vorangeht, zeigt eine Rechnung des Deutschen Tierschutzbunds: Aus einer einzigen unkastrierten Katze könnten in zehn Jahren theoretisch 200 Millionen Nachkommen entstehen – ganz ohne menschlichen Eingriff. Die Berechnung basiert darauf, dass eine Katze zweimal pro Jahr Nachwuchs bekommt und pro Wurf drei Kätzchen überleben, die sich ebenfalls weiter paaren. Katzen werden bereits mit einem halben Jahr geschlechtsreif.

Teurer Sparkurs?

"Was man jetzt spart, kostet das Doppelte und Dreifache, sobald das Problem sichtbar wird und Krankheiten dazukommen", warnt Bergmann.

Das Sozialministerium bestätigt die geplanten Kürzungen. Dem Ministerium stünden 2025/26 nur noch 55 Prozent des steuerbaren Budgets zur Verfügung. Man habe Prioritäten auf "Jugend" und "Gewaltschutz" gelegt, teilte das Sozialministerium mit: "Es waren schmerzhafte Entscheidungen."

Wenn die Streichungen kommen, wären Personalkürzungen, Verkleinerungen und Schließungen von Tierheimen unvermeidlich, befürchtet Tierschützerin Theresa Bergmann. "Dann drohen uns hier Zustände wie in Rumänien." Die Folgen wären entweder große Katzenpopulationen auf den Straßen – oder Ordnungsämter müssten eingreifen und viele Katzen töten.


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Dass Sachsen ähnlich schlechte Entscheidungen trifft, macht mich sehr ängstlich


Theresa Bergmann engagiert sich für Straßentiere in Rumänien


Bergmann zieht den Vergleich zu Südosteuropa nicht ohne Grund. Sie engagiert sich beim Verein Pfotenherz, dort hilft sie rumänischen Straßentieren durch Kastrationsprojekte und Vermittlung nach Deutschland. "Ich kenne das Ausmaß in Rumänien", sagt sie. "Dann zu wissen, dass wir hier in Sachsen ähnlich schlechte Entscheidungen treffen, macht mich sehr ängstlich." Dort seien die Zustände so prekär, dass Hunde innerhalb einer Woche adoptiert werden müssen – sonst drohe die Tötung.

Fast die Hälfte der Förderungen für Kastrationsprogramme

2024 flossen knapp 447.000 Euro an Landesmitteln allein in Kastrationsprogramme – fast die Hälfte der bisherigen Tierschutzförderung von 920.000 Euro. Bei einem geplanten Gesamtbudget für Betriebs- und Personalkosten von nur noch 460.000 Euro für 2025 (506.000 Euro für 2026) ist ungewiss, wie diese Programme weiter finanziert werden sollen.

In ihrer Petition fordert Bergmann die Verantwortlichen auf, den Sparplan zu überdenken. "Wir müssen für diejenigen sprechen, die es selbst nicht können", schreibt sie. Fast 10.000 Menschen haben bereits unterschrieben.

Noch ist nichts endgültig: Der Sächsische Landtag berät derzeit über den Haushaltsentwurf. Die Abgeordneten können Änderungsanträge stellen – die finale Entscheidung steht noch aus.

Verwendete Quellen

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

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