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Prozess gegen Linksextremisten: Geschädigter sagt aus


Dresden
Prozess gegen Linksextremisten: Geschädigter sagt aus

Von dpa
29.09.2021Lesedauer: 2 Min.
JustitiaVergrößern des BildesEine Statue der Justitia hält eine Waage und ein Schwert in der Hand. (Quelle: Arne Dedert/dpa/Symbolbild/dpa-bilder)
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Im Prozess gegen mutmaßliche Mitglieder einer Gruppe militanter Linksextremisten am Oberlandesgericht (OLG) Dresden hat am Mittwoch ein Geschädigter ausgesagt. Er sei am Abend des 30. Oktober 2018 auf dem Weg zum Fußballtraining plötzlich von zwei Personen "umgestoßen, umgerannt, heruntergezogen" worden. Einer habe ihn umklammert und gewürgt, ein anderer sich auf seine Füße gesetzt und "mit aller Wucht" auf Knie, Oberschenkel und Fußgelenke geschlagen, erzählte der 23-Jährige, der damals in der NPD-Jugendorganisation in Wurzen (Landkreis Leipzig) aktiv war.

Dann seien zwei Personen dazugekommen, zusammen hätten ihn die vier Vermummten geschlagen und getreten, er sei mehrfach der Ohnmacht nahe gewesen. "Dann hörte ich das Klicken vom Ausfahren der Schlagstöcke." Ein Hilferuf sorgte kurz für einen Stopp, "dann wurde ich wieder mit allem, was sie hatten, gegen Kopf, Rücken, Becken, Bauchbereich geschlagen und getreten". Erst als ein Mann rief, was da los sei, seien die Angreifer weggerannt und eine weibliche Stimme habe gerufen: "Du scheiß Nazischwein".

Auch auf Nachfragen des Senatsvorsitzenden, der ihm Aussagen aus früheren Vernehmungen vorhielt, war sich der Mann mit kurzen Haarstoppeln und Narben auf dem Kopf nach eigenen Worten ganz sicher: vier Angreifer und eine weibliche Stimme. Der 23-Jährige ist wegen Beteiligung am sogenannten "Sturm auf Connewitz" Anfang 2016 - rechte Randale im linken Leipziger Szenestadtteil - rechtskräftig verurteilt. Er berichtete von Morddrohungen vor dem Angriff auf sich, unter anderem in einem Brief, der durch die Fensterscheibe seines Elternhauses flog. "Darin stand: "Du bist der Nächste!"".

Seit Anfang September müssen sich eine Frau und drei Männer wegen Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung, schweren Landfriedensbruchs, gefährlicher Körperverletzung sowie teils Sachbeschädigung vor dem Staatsschutzsenat verantworten. Laut Anklage ist Lina E. Anführerin einer größeren militanten Gruppe, deren Ziel es war, tatsächliche und mutmaßliche Angehörige der rechten Szene anzugreifen und zu verletzen. Die 26-Jährige soll bei mindestens zwei von sechs Anschlägen in Leipzig, Wurzen und Eisenach (Thüringen) das Kommando geführt haben, bei denen 13 Menschen verletzt wurden, zwei davon potenziell lebensbedrohlich. Sie ist in Untersuchungshaft.

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