Nach Tod einer Radfahrerin Vier Forderungen, damit das Mörsenbroicher Ei in Düsseldorf sicherer wird

2022 gab es 129 Unfälle am Mörsenbroicher Ei. Der Vorsitzende der Kleinen Kommission Radverkehr fordert deshalb vier wesentliche Maßnahmen.
Der tödliche Unfall am Mörsenbroicher Ei, bei dem eine Radfahrerin ums Leben kam, sorgt für große Bestürzung unter den Düsseldorfern. Die Ermittlungen laufen noch: Die Polizei versucht, mithilfe von Zeugen den Unfall zu rekonstruieren. Für den CDU-Politiker und Vorsitzenden der Kleinen Kommission Radverkehr, Christian Rütz, steht allerdings fest, dass in Düsseldorf mehr für die Sicherheit der Radfahrer getan werden muss.
Das gesamte Mörsenbroicher Ei ist ein Unfallschwerpunkt – dieses Jahr krachte es bereits 129 Mal, 13 Personen wurden dabei leicht und zwei Menschen schwer verletzt. Zum Jahresende kam zur traurigen Statistik noch ein Todesfall hinzu.
Die allermeisten Unfälle ereigneten sich auf der Münster-, Heinrich-, Grashofstraße – dort sei sogar von einer Unfallhäufungsstelle zu sprechen: "Allerdings ist kein Anstieg im Vergleich zum Vorjahr zu verzeichnen", teilte Polizeisprecher Raimund Dockter mit. Den letzten Unfalltoten habe es vor über zehn Jahren gegeben.
Unübersichtliche Lage
Die unübersichtliche Lage am Nadelöhr nach Düsseldorf sei unter anderem auf die Herstellung einer Gleisverbindung von der Heinrichstraße nach Rath im Jahr 2007 zurückzuführen. "Trotzdem hat die Ampel weiter leider kein oranges Warnblinklicht für Rechtsabbieger im Bereich der Fußgänger- und Radfurt oder ein Wechselblinklicht neben der Ampel für Autofahrer", schreibt Rütz auf seiner Facebook-Seite.
Die Radfurt sei nicht rot eingefärbt und nicht mit Haifischzahnmarkierungen – welche die Vorfahrtsregelung hervorheben – versehen, so wie etwa an der Fichtenstraße und am Oberbilker Markt nach LKW-Unfällen. "Diese Festlegung gehört auf den Prüfstand", so Rütz.
Neuplanung des Fahrradwegs
Es gehe darum, die städtische Lkw-Flotte mit technischen Abbiegeassistenten auszurüsten. "Leider gibt es weiter keine Pflicht für die Nachrüstung von Bestandsfahrzeugen", bemängelt Rütz. Zudem wünscht sich der Vorsitzende der Kleinen Kommission Radverkehr, dass zeitnah eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben wird, denn der Radweg am Mörsenbroicher Ei sei schon in der Führung gefährlich.
Zuletzt müssten Radfahrer vor allem bei Dunkelheit und Regen für den eigenen Schutz sorgen. "Ich kann nur immer wieder betonen, wie wichtig funktionierendes Licht und reflektierende Kleidung für Radfahrerinnen und Radfahrer ist", so Rütz. "Gerade, wenn Lkw auftauchen, sollte man besonders vorsichtig fahren."
- Telefonat mit Christian Rütz
- Facebook-Post von Christian Rütz
- Telefonat mit der Düsseldorfer Polizeipressestelle