Olaf Scholz: Bundeskanzler besucht Kiosk in Düsseldorf

Bundeskanzler Olaf Scholz hat am Mittwoch in Düsseldorf den "Bedri Ponik Kiosk" besucht. Bier gab es für ihn keins, dafür Wasser und Kaffee.

Bedri Ponik hatte wie jeden Tag die Kühlschränke mit verschiedenen Sorten Bier und Limonaden gefüllt. Der Kaffee bei ihm sei immer frisch, und nicht nur, wenn Olaf Scholz vorbeikommt. Der Inhaber des Büdchens "Bedri Ponik Kiosk" am Bachplätzchen im Düsseldorfer Stadtteil Unterbilk war somit bereit für den angekündigten Besuch des Bundeskanzlers, nur ließ der noch etwas auf sich warten.

Doch dann wurde der Kanzler von Polizei und Sicherheitskräften begleitet in der schwarzen Staatskarosse tatsächlich vorgefahren. Mit 13 Minuten Verspätung betrat der SPD-Politiker ganz locker im weißen Hemd und ohne Krawatte "Bedris Island". Der Bundeskanzler an einem Büdchen mitten in einem Düsseldorfer Veedel – auch keine alltägliche Szene.

Büdchentag mit Musik und Kultur

Scholz war zu Bedri Ponik gekommen, um sich dort zu Gesprächen unter anderem mit den Organisatoren des Düsseldorfer Büdchentages zu treffen. Der fand am vergangenen Samstag (12. August 2023) mit viel Musik und Kultur an mehr als 30 Büdchen zum sechsten Mal im ganzen Stadtgebiet statt – und der Kanzler wollte sich von dem Tag berichten lassen.

Das machte er dann auch eine knappe halbe Stunde. Ein Bier am Nachmittag gab es für den Kanzler nicht, zunächst nahm er ein Wasser, dann brachte ihm Talia-Joy eine Tasse Kaffee an die Bierzeltgarnitur. Ob das Händchen beim Servieren gezittert hat? "Nein, ich bin da selbstbewusst genug und habe mir keine Sorgen gemacht, dass etwas danebengehen könnte", sagte die 18-Jährige anschließend.

Bedri Ponik fand den kurzen Austausch mit dem Bundeskanzler "super". Offen und interessiert sei Olaf Scholz gewesen, das Gespräch angenehm. "Die Situation war ziemlich entspannt. Die Aufregung drumherum war stressiger", berichtete der 43-Jährige. Der Verdienst eines Kioskbetreibers sei eine der Fragen des Regierungschefs gewesen. Bedri Ponik konnte dem Kanzler darauf berichten, "dass so viel dabei auch nicht herausspringt".

Erinnerungsfoto für Instagram

Für die Organisatoren des Büdchentags war der Besuch des Kanzlers viel wert. "Das Konzept und die Idee des Büdchentags fand er super. Mit seiner Anwesenheit unterstützt er so was gerne, und dank der medialen Aufmerksamkeit ist das auch wirklich so. Was aber noch wichtiger für uns ist: Wenn wir im nächsten Jahr wieder Fördergelder beantragen, stehen wir ganz anders da", sagte Clemens Henle, Vorstand des Vereins Düsseldorfer Büdchentag.

Dann war der Besuch auch schon wieder vorbei, Olaf Scholz und sein Anhang düsten davon – zum Unternehmertag NRW, ebenfalls in Düsseldorf. Im Gepäck mehrere Geschenke für den Kanzler: ein T-Shirt, eine Mütze, eine Wundertüte und eine Tasse. Dafür stand der Bundeskanzler vorher für Erinnerungsfotos bereit und ließ sich das Grinsen in seinem Gesicht trotz einiger Rufe wie "Frieden schaffen ohne Waffen" und "Scholz muss weg" von wenigen Protestanten hinter dem Absperrgitter nicht nehmen. Und Bedri Ponik wusste auch schon, was er mit dem Erinnerungsfoto machen wird: "Das lade ich erst einmal bei Instagram hoch."