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Düsseldorf: Diese Einwände haben Anwohner gegen den neuen Open-Air-Park


Lärmhölle und Parkplatz-Frust?
Diese Einwände haben Düsseldorfer gegen den Open-Air-Park


04.06.2025Lesedauer: 3 Min.
Open-Air-Konzert bei Sonnenuntergang: Der ein oder andere Bürger zweifelt an der Notwendigkeit des Düsseldorfer Projekts.Vergrößern des Bildes
Open-Air-Konzert bei Sonnenuntergang: Der ein oder andere Bürger zweifelt an der Notwendigkeit des Düsseldorfer Projekts. (Quelle: D.LIVE GmbH & Co. KG)
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Trotz vieler Bürgerbedenken gibt es grünes Licht für den Bau des Open-Air-Parks an der Messe. t-online hat sich die Einwände angeschaut und ausgewertet. Was die Anwohner besonders empört: AC/DC-Karten wurden verkauft, während die politische Entscheidung noch ausstand.

Die Düsseldorfer Politik hat den Bebauungsplan für den Messeparkplatz P1 mehrheitlich beschlossen. Auf der dortigen Fläche sollen künftig bis zu sechs Großevents mit bis zu 80.000 Zuschauern im neuen Open-Air-Park Düsseldorf pro Jahr stattfinden. Zuvor konnten die Düsseldorfer Bürger ihre Gedanken zum Projekt der Stadt mitteilen.

t-online hat sich die insgesamt 85 Stellungnahmen angeschaut und mit KI-Unterstützung ausgewertet. Vorweg: Die überwiegende Mehrheit der Bürger äußert Bedenken, Kritik oder Ablehnung gegenüber dem Bebauungsplan. Im Fokus der Kritik stehen diese fünf zentralen Punkte: Lärmbelästigung, Verkehrsaufkommen, Baumfällungen, Umweltschutz und die grundsätzliche Frage des Bedarfs an einer solchen Veranstaltungsfläche.

Lärm und Immissionsschutz

Die meisten Bürger äußern Bedenken hinsichtlich der zu erwartenden Lärmbelastung durch Open-Air-Veranstaltungen. Oft wird darauf hingewiesen, dass bereits eine hohe Vorbelastung durch Fluglärm, Autobahnlärm, die Messe oder Veranstaltungen in der Arena besteht. Einige Stellungnahmen aus Meerbusch betonen mögliche Auswirkungen auch auf der anderen Rheinseite. Auch wird die Anwendung des Freizeitlärmerlasses und die damit verbundenen höheren zulässigen Grenzwerte für "seltene Ereignisse" kritisiert wird – da es sich um gewinnorientierte Großveranstaltungen handelt.

Des Weiteren gibt es Forderungen nach Lärmschutzmaßnahmen und Überwachung durch das Umweltamt unter Berücksichtigung der Gesamtlärmbelastung. Hier sollten auch andere Ereignisse wie die Kirmes, der Japantag und die Arena mit einfließen.

Verkehr und Mobilität

Bedenken betreffen die erwartete Zunahme des Verkehrsaufkommens und Staus. Anwohner in umliegenden Wohngebieten befürchten mehr Verkehr durch Parplatzsuchende, zugeparkte Straßen und Sicherheitsrisiken - insbesondere für Kinder. Es wird ein Schutz der Wohngebiete gefordert, zum Beispiel durch Sperrkonzepte und Ordnungsdienst. Die Kapazität öffentlicher Verkehrsmittel wird hinterfragt. Die Situation des Fahrradverkehrs und die Lage der Fahrradabstellplätze werden kritisiert und Verbesserungsvorschläge werden gemacht.

Umwelt und Natur

Ein zentrales Thema ist die geplante Fällung von Bäumen auf dem Messeparkplatz. Die Wichtigkeit der Bäume für das Stadtklima, als Lebensraum, den visuellen Aspekt und als "grüner Gürtel" wird hervorgehoben. Es wird angezweifelt, dass Neupflanzungen alte Bäume adäquat ersetzen können.

 
 
 
 
 
 
 

Die zunehmende Versiegelung von Flächen und ihre negativen Auswirkungen - zum Beispiel Aufheizung der Stadt - werden kritisiert. Der Klimawandel und die Notwendigkeit von Stadtbegrünung werden als Argumente gegen das Projekt genannt. Die Auswirkungen auf den Artenschutz (Vögel, Fledermäuse, Bilche) und deren Lebensräume werden thematisiert, insbesondere Störungen durch Lärm und Auf-/Abbau während der Brut- und Schonzeit. Auch die Nähe zu Landschaftsschutzgebieten und Wasserwerken wird erwähnt.

Bedarf und Wirtschaftlichkeit

Es wird hinterfragt, ob eine zusätzliche große Veranstaltungsfläche neben der bestehenden Arena (mit über 50.000 Plätzen) überhaupt benötigt wird, insbesondere da die Arena angeblich nicht ausgelastet sei und Millionen investiert wurden. Der Vorwurf des "Gigantismus" und der "Kannibalisierung" wird erhoben. Es wird kritisiert, dass das Projekt primär ökonomischen Interessen dienen soll und nicht dem Gemeinwohl oder dem Bedarf der Bevölkerung. Die Wirtschaftlichkeit des Projekts, auch in Anbetracht der selten nachgefragten Veranstaltungsformate mit mehreren Bühnen, wird angezweifelt.

Kritik zum Verfahren

Die Ernsthaftigkeit und Transparenz des Bürgerbeteiligungsverfahrens wird mehrmals infrage gestellt. Es wird kritisiert, dass bereits Konzertkarten verkauft wurden, obwohl das Verfahren noch lief. Dies wird als unseriös und als Hinweis darauf gesehen, dass das Verfahren eine "beschlossene Sache" und ein "Scheinverfahren" sei.

Zwei positive Stellungnahmen

Es gibt jedoch zwei Stellungnahmen, die einen ausdrücklich positiven Charakter aufweisen. In der ersten heißt es: "Grundsätzlich stehe ich als Angermunder und vor allem Düsseldorfer dem Projekt der Stadt sehr positiv gegenüber: Eine solche Location wird den Tourismuswert der Stadt deutlich erhöhen." Auch die zweite Stellungnahme begrüßt das Projekt und beglückwünscht die Stadt, "dass sie jetzt doch diese besondere Veranstaltungsstätte planen und genehmigen will."

Verwendete Quellen
  • Duesseldorf.de: Ratsdokument APS/037/2025/1 - Hinweise aus der öffentlichen Auslegung
  • Dusseldorf.de: Livestream der Ratssitzung vom 28. Mai 2025
Transparenzhinweis

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

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