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Düsseldorf: Bande soll elf Geldautomaten gesprengt haben – Millionenschaden


Explosionen, Beute, Millionenschaden
Elf Automatensprengungen: Angeklagter schweigt

Von dpa, t-online, tht

Aktualisiert am 05.06.2025 - 17:24 UhrLesedauer: 2 Min.
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Gesprengter Automat (Symbolbild): In Düsseldorf begann der Prozess gegen einen mutmaßlichen Geldautomatensprenger aus Amsterdam. (Quelle: Sebastian Gollnow/dpa)
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Ein Clan soll für Geldautomatensprengungen in ganz Deutschland verantwortlich sein. Der Schaden ist enorm. Seit Donnerstag steht der mutmaßliche Bandenchef vor Gericht.

Wegen einer Serie von elf Sprengattacken auf Geldautomaten in mehreren Bundesländern mit millionenschwerem Schaden steht seit Donnerstag (5. Juni) ein 28-jähriger Mann aus Amsterdam vor dem Landgericht Düsseldorf. Beim Prozessauftakt schwieg der Angeklagte zu den Vorwürfen und wollte sich auch nicht zu seiner Person äußern, wie eine Gerichtssprecherin der Deutschen Presse-Agentur sagte.

Angeklagt ist der Mann wegen schweren Bandendiebstahls, Sachbeschädigung und Herbeiführung einer Sprengstoffexplosion. Ihm wird vorgeworfen, sich spätestens im Mai 2021 mit bislang unbekannten Mittätern zu Sprengungen von Geldautomaten in Deutschland entschlossen zu haben. Die Tätergruppe soll Teil eines größeren marokkanisch-niederländischen Netzwerks gewesen sein.

Sprengungen als Geschäftsmodell

Laut Anklage wurden zwischen Mai 2021 und September 2024 elf Automatensprengungen in acht Bundesländern begangen. Der Schaden ist enorm: Rund 1,05 Millionen Euro sollen die Täter erbeutet, weitere 3,9 Millionen Euro an Sach- und Gebäudeschäden verursacht haben.

Die Vorgehensweise war der Anklage zufolge stets ähnlich: Nach dem Grenzübertritt nach Deutschland montierten die Täter gestohlene Kennzeichen an ihre Fahrzeuge, spähten die Tatorte aus und sprengten gezielt Geldautomaten. Der Angeklagte soll bei den Taten meist als Fahrer des Fluchtwagens fungiert haben, wie die Staatsanwaltschaft ausführte.

Flucht in die Niederlande

Nach den Taten flohen die Täter meist noch in derselben Nacht zurück über die Grenze. An mehreren Tatorten hinterließen sie Werkzeuge wie Brecheisen oder Schraubendreher. Hinweise auf das Täterumfeld führen laut Ermittlern in ein größeres Netzwerk in den Niederlanden.

Die Zahl der Geldautomatensprengungen ist in Deutschland seit Jahren hoch. Laut dem Bundeskriminalamt wurden im Jahr 2023 bundesweit 461 Automatensprengungen registriert – ein weiterhin hohes Niveau. Besonders betroffen sind NRW, Niedersachsen und Rheinland-Pfalz. Die Täter gehen immer brutaler vor, gefährden Menschenleben und verursachen hohe Schäden – auch in Wohnhäusern.

Die Taten im Überblick:

  • Rinteln, 20.05.2021: Zwei Explosionen an einem Automaten der Sparkasse Schaumburg – Beute: 203.160 Euro. Schaden: rund 310.000 Euro
  • Dormagen, 27.05.2021: Sparkasse Neuss – 103.980 Euro erbeutet. Schaden: 27.000 Euro
  • Ihlow, 19.07.2021: Sparkasse Aurich-Norden – keine Beute, Schaden: 7.000 Euro
  • Senden, 23.07.2021: Kreissparkasse Westmünsterland – keine Beute, Schaden: 78.000 Euro
  • Gelsenkirchen, 26.07.2021: Sparkasse – 122.390 Euro Beute, Schaden: 64.000 Euro
  • Dierdorf, 13.08.2021: Westerwald Bank – 32.955 Euro Beute, Schaden: 313.000 Euro
  • Nonnweiler, 17.05.2023: Kreissparkasse St. Wendel – 267.275 Euro Beute, Schaden: 816.000 Euro
  • Wickede (Ruhr), 19.06.2023: Volksbank – 480 Euro Beute, Schaden: 917.000 Euro.
  • Stadtlauringen, 26.02.2024: Sparkasse Schweinfurt-Haßberge – 85.000 Euro Beute, Schaden: 1.086.000 Euro.
  • Schwaigern, 05.07.2024: Kreissparkasse Heilbronn – 213.360 Euro Beute, Schaden: 132.000 Euro.
  • Sulzbach-Laufen, 19.09.2024: Volksbank – 22.180 Euro Beute, Schaden: 165.000 Euro.

Das Urteil wird in einigen Monaten erwartet. Das Landgericht hat bis Anfang September 13 Verhandlungstage gesetzt.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Deutschen Presse-Agentur

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

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