Drängt auf Löschplattform Reul will Missbrauchsbilder aus dem Netz entfernen
NRW und Niedersachsen wollen eine bundesweite Plattform zum Entfernen von Missbrauchsbildern. Die Innenministerkonferenz berät darüber in Bremerhaven.
NRW und Niedersachsen haben einen gemeinsamen Antrag bei der Innenministerkonferenz (IMK) eingereicht, der den Aufbau einer bundesweiten Löschplattform für Missbrauchsdarstellungen im Internet vorsieht. Das teilte die Nachrichtenagentur dpa am Dienstag mit.
Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU) sagte laut dpa, dass sich die Arbeit der Polizei bisher vor allem auf die Befreiung der Opfer und die Ergreifung der Täter konzentriert habe. "Aber wir dürfen nicht aus dem Blick verlieren, dass die Bilder und Videos, die entstanden sind, danach weiterhin im Netz kursieren. Das dürfen wir nicht zulassen."
Behörden brauchen einfache Lösung, um Inhalte zu entfernen
Laut Reul benötigen die Behörden eine einfache Lösung, um Inhalte zügig bei Hostinganbietern entfernen zu lassen. Ziel sei es, erneute Traumatisierungen der Betroffenen zu vermeiden.
Wie Reul weiter erklärte, entwickelt das Bundeskriminalamt derzeit eine zentrale Melde- und Löschplattform. Darüber sollen Strafverfolgungsbehörden automatisierte Anfragen an Internetanbieter verschicken können. Der Antrag der beiden Länder betont, dass die Plattform schnellstmöglich finalisiert werden müsse.
Das Bundesinnenministerium soll laut Antrag bis zur Herbstsitzung der Innenministerkonferenz über den Stand des Projekts berichten. Die diesjährige Frühjahrskonferenz der Innenminister beginnt an diesem Mittwoch in Bremerhaven.
- Nachrichtenagentur dpa
