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"Mallorca-Affäre": SPD-Mitarbeiter wollte Ursula Heinen-Essers Tochter ausspähen


Fotos von Mallorca-Reise gesucht
SPD-Mitarbeiter wollte Heinen-Essers Tochter ausspähen

Von dpa
Aktualisiert am 22.04.2022Lesedauer: 2 Min.
Ursula Heinen-Esser, ehemalige NRW-Umweltministerin (Archivbild): Sie war wegen ihrer Mallorca-Reise während der Flutkatastrophe 2021 in die Kritik geraten.Vergrößern des Bildes
Ursula Heinen-Esser, ehemalige NRW-Umweltministerin (Archivbild): Sie war wegen ihrer Mallorca-Reise während der Flutkatastrophe 2021 in die Kritik geraten. (Quelle: Sven Simon/imago-images-bilder)
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"Mallorca-Affäre": Ein Mitarbeiter der SPD hat offenbar versucht, über Ursula Heinen-Essers 16-jährige Tochter an Fotos des umstrittenen Urlaubs zu gelangen. Die CDU-Politikerin war wegen der Reise zurücktreten.

Im Zuge der sogenannten "Mallorca-Affäre" hat ein Mitarbeiter der SPD-Abgeordneten Sarah Philipp versucht, den Instagram-Account der 16-jährigen Tochter der damaligen Umweltministerin Ursula Heinen-Esser (CDU) auszuspähen. Philipp bestätigte diesbezüglich Recherchen des "Kölner Stadt-Anzeigers".

Die SPD-Politikerin hatte nach eigenen Angaben keine Kenntnis von dem Vorgang und entschuldigte sich bei Heinen-Esser und ihrer Tochter. Wie ein Screenshot belegt, der dem "Kölner Stadt-Anzeiger" vorliegt, hatte der Mitarbeiter am Nachmittag des 6. Aprils zunächst vom Instagram-Account von Sarah Philipp eine Kontaktanfrage an Heinen-Essers Tochter gestellt, drei Minuten später auch von seinem eigenen Account.

Tochter: Mitarbeiter wollte Kontaktbeschränkung umgehen

Hintergrund: Der Instagram-Kanal der 16-Jährigen ist nur für bestätigte Kontakte einsehbar. Philipp bestätigte einen direkten Zusammenhang der Aktion mit der "Mallorca-Affäre".

Demnach habe es am 6. April im Landtag erste Gerüchte "über eine vermeintliche Geburtstagsfeier von Frau Heinen-Esser und anderen Regierungsmitgliedern" gegeben. Aus "Neugierde" habe der studentische Mitarbeiter die Kontaktanfragen gestellt. Tatsächlich war die Jugendliche ebenfalls auf Mallorca – wie Heinen-Esser zuvor schon öffentlich gesagt hatte. Der Mitarbeiter wollte offenbar nach Fotos der Geburtstagsfeier suchen.

Philipp erfuhr nach eigenen Angaben erst am Donnerstag durch eine Anfrage des "Kölner Stadt-Anzeigers" von dem Vorgang. Sie habe ihrem Mitarbeiter "deutlich gemacht, dass sein Verhalten inakzeptabel ist". Der Mitarbeiter sei sich seines Fehlers bewusst und bedauere ihn.

Düsseldorf: CDU wirft SPD "absolute Grenzüberschreitung" vor

Wenige Stunden nach dem Versuch, die Fotos der Tochter zu sehen, hatte Ursula Heinen-Esser die Geburtstagsparty für ihren Mann selbst bestätigt: Auch Bauministerin Ina Scharrenbach (CDU), Europaminister Stephan Holthoff-Pförtner (CDU) und die damalige Staatssekretärin Serap Güler (CDU) seien dabei gewesen. Am nächsten Tag, dem 7. April, trat Heinen-Esser als Ministerin zurück.

Der CSU-Abgeordnete Matthias Kerkhoff kritisierte den Vorfall gegenüber dem "Stadt-Anzeiger" scharf: "Das Ausspähen von Kindern ist inakzeptabel und eine absolute Grenzüberschreitung. Familien müssen auch in Wahlkampfzeiten streng tabu in der politischen Auseinandersetzung sein." SPD-Chef Thomas Kutschaty müsse "unverzüglich" zu den Methoden seiner Partei Stellung beziehen.

Heinen-Esser soll heute als Zeugin vor Untersuchungsausschuss aussagen

Am heutigen Freitag soll Heinen-Esser trotz ihres Rücktritts erneut im Parlamentarischen Untersuchungsausschuss zur Flutkatastrophe verhört werden. Es soll besonders um ihren Aufenthalt auf Mallorca gehen. Zudem soll Staatskanzlei-Chef Nathanael Liminski dem Gremium Rede und Antwort stehen, allerdings nicht als Zeuge.

Dabei dürfte es auch um die Frage gehen, wann NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) von der Geburtstagsfeier des Mannes der damaligen Umweltministerin auf Mallorca erfahren hat. Wüst hatte einen Tag nach Heinen-Essers Rücktritt gesagt: "Ich habe jetzt im Rahmen der letzten Tage davon erfahren."

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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