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Anschlag auf Oberhausener Linken-Büro: Ermittler finden Sprengsatz


Anschlag auf Linken-Parteibüro
Explosion in Oberhausen: Polizei findet selbst gebastelten Sprengsatz

Von t-online, mtt, ads

Aktualisiert am 05.07.2022Lesedauer: 2 Min.
Polizei am Tatort: Die Statik des Gebäudes wurde bereits überprüft.Vergrößern des BildesPolizei am Explosionsort: Mehrere Häuser wurden in Mitleidenschaft gezogen, die Statik des Gebäudes wurde geprüft. (Quelle: Brosch)
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Knall in der Nacht: Die Explosion am Parteibüro der Linken in Oberhausen war nach ersten Erkenntnissen der Ermittler tatsächlich ein Anschlag.

In Oberhausen hat eine nächtliche Explosion zu erheblichem Schaden an mehreren Gebäuden geführt. Die Linke hatte bereits von einem Anschlag auf ihr örtliches Büro gesprochen. Nun hat die Polizei nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur Hinweise auf einen selbst gebastelten Sprengsatz gefunden. Verletzt wurde nach ersten Erkenntnissen niemand.

Aus Ermittlerkreisen hieß es, dass eine sogenannte "Unkonventionelle Spreng- und Brandvorrichtung" (USBV) verantwortlich sein könnte – gebaut unter anderem mit "Blitzsprengstoff", wie ihn Feuerwerkskörper enthalten. Hinweise auf mögliche Täter gibt es demnach noch nicht.

Die Ermittler verfolgen aber auch weitere mögliche Spuren. So hatten mehrere Mitglieder der Linken aus Oberhausen am Wochenende an einer Demonstration in Berlin teilgenommen, die sich gegen die Aufrüstung Deutschlands wegen des Ukraine-Krieges richtete.

Oberhausener Linken-Chef: Ermittlungen wegen Anti-Aufrüstungsdemo "falsch"

Yusuf Karacelik, Fraktionschef der Linken in Oberhausen, bestätigte der dpa, dass er am Dienstag von der Polizei dazu befragt worden sei. Er betonte: "Das war keine pro-russische Demo, sondern eine Friedensdemo." Von daher sei es falsch von der Polizei, in diese Richtung zu ermitteln – sie solle lieber in der rechten Szene nach den Tätern suchen.

Eine Polizeisprecherin betonte, dass man in alle Richtungen ermittle. Weil eine politisch motivierte Tat nicht ausgeschlossen werden könne, sei der Staatsschutz der Polizei Essen eingebunden. Vor Ort waren am Dienstag auch Experten des Landeskriminalamts im Einsatz.

Neben dem Büro der Partei am Oberhausener Friedensplatz wurden auch ein Friseurgeschäft und ein Reisebüro durch die Explosion erheblich in Mitleidenschaft gezogen. Scheiben zerbrachen, Inneneinrichtung wurde zum Teil zerstört. "Der Sachschaden ist erheblich", sagte die Polizeisprecherin.

Explosion in Oberhausen: Gebäudestatik musste überprüft werden

Mit starken Kräften war die Polizei in der Innenstadt von Oberhausen im Einsatz: Gegen 3.20 Uhr hatte es am Linken-Büro in der Elsässer Straße geknallt. Vor Ort bot sich am Morgen danach ein Bild der Verwüstung. Die Fußgängerzone war übersät mit Glassplittern, Beamte sperrten die Gegend ab.

"Die Inneneinrichtung in unserem Büro ist völlig zerstört", sagte ein Mitarbeiter der Linken-Ratsfraktion t-online. "Es sieht so aus, als seien auch Deckenteile heruntergekommen."

Noch in der Nacht sei die Statik des Hauses überprüft worden, berichtete die "Bild"-Zeitung. Einsturzgefahr bestehe nicht. Die Druckwelle der Detonation war so mächtig, dass auch auf der gegenüberliegenden Straßenseite, rund 15 Meter entfernt, Scheiben zu Bruch gingen.

Die Linke geht von "rechtem Terroranschlag" aus

Die Linke geht von einem Anschlag aus. "Wir sind betroffen über das Ausmaß der Gewalt", twitterte die Linke NRW. Karacelik sagte laut einer schriftlichen Mitteilung: "Wir gehen von einem gezielten Anschlag von rechts aus." Gegenüber der dpa sprach Karacelik von einem "rechten Terroranschlag".

Die Bundesvorsitzende der Linken, Janine Wissler, sagte: "Das ist eine völlig neue Dimension von Angriffen gegen unsere Büros, hier werden Menschenleben gefährdet. Schon in der Vergangenheit war das Büro im Visier der rechten Szene, wurde mit Neonazi-Aufklebern beklebt und erhielt Drohbriefe."

Wissler: Büro war im Visier der rechten Szene

Weil weder Bekennerschreiben noch auffällige Graffiti-Botschaften entdeckt worden waren, hatte die Polizei zunächst nicht offiziell bestätigt, dass es sich um einen Anschlag handeln könnte.

Verwendete Quellen
  • Reporter vor Ort
  • Telefonat mit der Polizei
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