Lage in Essen "sehr angespannt" Städte suchen nach Notunterkünften für Flüchtlinge

Wegen des Angriffskrieges Russlands fliehen die Ukrainer aus ihrer Heimat
Angesichts rapide steigender Zahlen von Flüchtenden aus der Ukraine suchen Städte und Gemeinden in Nordrhein-Westfalen fieberhaft nach weiteren Unterbringungsmöglichkeiten. Einige Kommunen stoßen nach Einschätzung des Städte- und Gemeindebundes (StGB NRW) schon an ihre Kapazitätsgrenzen. "Für die Kommunen ist das eine riesige Herausforderung. Sie sind für Versorgung und Unterbringung zuständig", sagte Hauptgeschäftsführer Christof Sommer.
Im Land sei die Situation sehr unterschiedlich, betonte Sommer. Während in einigen Kommunen bisher wenig Geflüchtete angekommen sind, stoßen vor allem größere Städte an ihre Grenzen. Teilweise müssen bereits Turnhallen als Notunterkünfte genutzt werden.
Nach Auskunft der Stadt Essen sind bestehende Kapazitäten schon ausgeschöpft. Mit dem Stand von Sonntag wurden in der Stadt Essen bereits 2.830 Personen registriert, 2.033 davon kommen bei Familien oder Freunden unter. Dennoch seien die bestehende Kapazitäten für Notunterkünfte schon ausgeschöpft. In Essen gebe es nur noch wenige Notfallplätze in einzelnen Einrichtungen, heißt es seitens der Stadt.
Ukrainische Flüchtlinge in Essen: "Situation sehr angespannt"
Es brauche laut Oberbürgermeister Thomas Kufen ein "geregeltes und strukturiertes Verteilungsverfahren. Derweil versuche die Stadt kurzfristig die Notunterkünfte auszuweiten, unter anderem in einem Handball-Leistungszentrum in Frohnhausen. Eine Taskforce "Unterkünfte" soll alle Kräfte bündeln. Kufen (CDU) spricht von einer "sehr angespannten Situation". In Gelsenkirchen wird ein Impfzentrum zu einer Unterkunft umgebaut.
Laut Sommer gibt es einige Unterschiede zum Jahr 2015, als aus den Krisenregionen in Syrien und Afghanistan nicht so viele Kinder und Jugendliche nach Deutschland kamen. Damals seien etwa 25 Prozent der Flüchtlinge Kinder und Jugendliche gewesen, nun seien es laut Sommer anteilsmäßig wohl gut doppelt so viele.
"Daraus ergeben sich ganz andere Ansprüche an Unterbringung und Versorgung, es gibt andere Bedürfnisse, es gibt die Auswirkungen auf Kitas und Schulen."
- Nachrichtenagentur dpa
- Stadt Essen: Mitteilung vom 21. März 2022