Staatsanwaltschaft Mordversuch in Obdachlosenunterkunft: Anklage erhoben
Nach einer lebensgefährlichen Messerattacke in einer Frankfurter Obdachlosenunterkunft hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen einen 55 Jahre alten ehemaligen Bewohner der Einrichtung erhoben. Dem Deutschen werde versuchter heimtückischer Mord zur Last gelegt, sagte Oberstaatsanwältin Nadja Niesen am Freitag in Frankfurt. Die Tat ereignete sich im Oktober vergangenen Jahres. Opfer war der 58 Jahre alte Zimmernachbar des Angreifers.
Zwischen den beiden Bewohnern war es bereits drei Wochen zuvor zu einer körperlichen Auseinandersetzung gekommen, bei der der 55-Jährige offenbar mit einem Wasserkocher geschlagen worden war. Um diese Attacke zu "rächen", griff der Beschuldigte schließlich zu einem Messer und stach zwei Mal auf den Kopf seines Kontrahenten ein. Nur weil dieser einen Schutzhelm aus Metall trug, konnten schwerere Verletzungen vermieden werden.
Nach Ansicht der Staatsanwaltschaft handelte der Täter mit bedingtem Tötungsvorsatz. Nach seiner Festnahme habe er versucht, die Messerattacke herunterzuspielen. Das Opfer habe nur "einen kleinen Kratzer am Ohr" erlitten, sagte er demnach. Termine für den Prozess vor der Schwurgerichtskammer des Landgerichts Frankfurt stehen noch nicht fest.