t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeRegionalFrankfurt am Main

Frankfurt am Main: Stadt will die Menschen im Bahnhofsviertel entlasten


Polizei wünscht Waffenverbotszone
Stadt Frankfurt will die Menschen im Bahnhofsviertel entlasten

Von Stefan Simon

Aktualisiert am 10.11.2022Lesedauer: 2 Min.
Nachrichten
Wir sind t-online

Mehr als 150 Journalistinnen und Journalisten berichten rund um die Uhr für Sie über das Geschehen in Deutschland und der Welt.

Zum journalistischen Leitbild von t-online.
Das Bahnhofsviertel in Frankfurt (Symbolbild): Hier soll ein 44-jähriger Mann eine Frau vergewaltigt haben.Vergrößern des Bildes
Das Bahnhofsviertel in Frankfurt (Symbolbild): Über die Situation im Quartier wird immer wieder diskutiert. (Quelle: Arnulf Hettrich/imago-images-bilder)

Mit längeren Öffnungszeiten sowie mehr Notschlafbetten für Obdachlose und Drogensüchtige will Frankfurt vielen Menschen im Bahnhofsviertel helfen.

Seit Monaten kommen immer wieder Diskussionen um die Lage im Frankfurter Bahnhofsviertel auf. Oft ist von einer steigenden Verelendung die Rede, von einer gescheiterten Drogenpolitik. Es ging sogar so weit, dass Bewohner in der Niddastraße einen privaten Sicherheitsdienst engagierten.

Die Stadt Frankfurt reagiert nun und hat ein "mittelfristiges Maßnahmepaket" auf den Weg gebracht. Die Neuregelungen sollen laut Mitteilung Bewohner, Obdachlose und Drogensüchtige gleichermaßen entlasten. Gesundheitsdezernent Stefan Majer und Sozialdezernentin Elke Voitl (beide Grüne) haben gemeinsam mit der Polizei und der Ordnungsbehörden beschlossen, die Öffnungszeiten von Tages- und Nachtangeboten für obdachlose und drogenabhängige Menschen zu erweitern, mehr Streetwork und zusätzliche Hygieneangebote bereitzustellen und mehr Notschlafbetten einzurichten. Die Angebote sollen spätestens ab Januar 2023 umgesetzt werden.

"Für das Frankfurter Bahnhofsviertel gibt es nicht die eine und vor allem keine schnelle und einfache Antwort", sind sich Majer und Voitl einig. Das Viertel ist vielseitig und komplex. Auf engem Raum – im Viertel leben rund 3.700 Menschen – treffen Bewohner und Bewohnerinnen auf Partygänger, Obdachlose, Drogensüchtige. Hinzukommt das recht hohe Verkehrsaufkommen.

Zu wenige Menschen nehmen Drogenhilfe in Anspruch

"Unser Hauptproblem in der Drogen- wie Obdachlosenhilfe sind aber nicht fehlende Angebote, sondern die fehlende Bereitschaft der Menschen, diese auch anzunehmen", heißt es weiter. "Wir können und wollen niemanden von der Straße in unsere Einrichtungen zwingen, das Viertel gehört allen Menschen."

Die Verantwortung für das Bahnhofsviertel und seine Verbesserung liege aber nicht allein bei der Stadt. "Bei zahlreichen Bemühungen für eine dauerhafte Verbesserung der Situation im Frankfurter Bahnhofsviertel stoßen wir an erhebliche rechtliche, organisatorische und finanzielle Grenzen. Hier haben wir Unterstützung vom Bund, unter anderem für neue Modellprojekte, eingefordert."

Damit beziehen sich Majer und Voitl insbesondere auf den Crack-Konsum. Crack hat schon seit einigen Jahren Heroin als dominierende Droge im Viertel abgelöst. Dazu stehen sie im Austausch mit anderen Städten.

Polizei wünscht sich eine Waffenverbotszone im Bahnhofsviertel

Die Frankfurter Polizei hat zudem ihre Wünsche für eine Waffenverbotszone im Bahnhofsviertel konkretisiert. Davon betroffen wäre in der Zeit von 21 bis 5 Uhr nicht der komplette Stadtteil, sondern nur ein Areal, in dem zwei Drittel der Straftaten im Bahnhofsviertel verübt würden, teilte die Polizei am Mittwoch mit.

Verboten werden sollen zwischen Hauptbahnhof und Weserstraße sowie Gutleutstraße und Mainzer Landstraße nicht nur Gegenstände, die als Schlag-, Stich-, oder Wurfwaffen genutzt werden können, sondern auch Reizstoffsprühgeräte jeglicher Art.

Der neue Frankfurter Polizeipräsident Stefan Müller hatte schon zu Beginn seiner Amtszeit im August durchblicken lassen, dass ihm für das Bahnhofsviertel eine Waffenverbotszone vorschwebe, wie er sie auch schon während seiner Amtszeit 2019 in der Wiesbadener Innenstadt eingerichtet hatte.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Mitteilung von Stefan Majer und Elke Voitl am 10. November
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website