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Typisch hessische Wörter: So flucht man richtig auf Hessisch


"Eihorrschemaa!"
"Dabbes", "Haanebambel" und Co.: Die schönsten Schimpfwörter auf Hessisch

Von t-online, RF

Aktualisiert am 26.01.2024Lesedauer: 3 Min.
Bembel, Apfelweinglas und Fass: Wissen Sie, was typisch für Frankfurt ist?Vergrößern des BildesEin Glas mit Apfelwein wird in Frankfurt auch "Geripptes" genannt. (Quelle: kontrast-fotodesign/getty-images-bilder)
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Von charmant bis derb – die hessischen Schimpfwörter und Flüche sind einzigartig. Kennen Sie sie alle?

Wer schon einmal mit einem hessischen Urgestein diskutiert hat, der weiß: Der Grad zwischen Beleidigung und liebevoller Neckerei ist schmal. Das mag zum einen daran liegen, dass Schimpfwörter wie "Dabbes", "Haanebambel" oder "Babbelsche" nicht wirklich böse klingen. Zum anderen liegt es wohl in der Natur vieler Hessen und Hessinnen, sich gegenseitig aufzuziehen – ohne es dabei allzu ernst zu meinen.

Nicht zuletzt mag bereits das hessische "Hä?" in vielen Ohren außerhalb des Bundeslandes unhöflich klingen – dabei überschlägt man sich in der Region damit schon fast vor Höflichkeit. t-online zeigt Ihnen die beliebtesten Schimpfwörter aus Hessen.

"Babbelsche"

Ein "Babbelsche" ist jemand, der viel redet, aber wenig Sinnvolles sagt. Das Wort kommt von "babbeln", was "plappern" oder in Hessen auch einfach "reden" bedeutet. Ein Babbelsche ist also ein Schwätzer oder Quatschkopf. Mit "Haldemo dei Sabbel!" wird dieser meist zum Schweigen gebracht.

"Babbsack"

Ein "Babbsack" ist ein unreinlicher beziehungsweise unangenehmer Mensch. "Babbi(s)ch" steht für "klebrig", demnach eine klebrige, schmierige Person.

"Beleidischd Lebberworscht"

Ihr Gegenüber hat Sie mit der einen oder anderen Aussage doch persönlich getroffen? Dann sind Sie nun wohl eine "beleidischd Lebberworscht", eine beleidigte Leberwurst. Doch eingeschnappt sein lohnt sich in Hessen nicht wirklich – denn eine der Grundregeln der regionalen Streitkultur laut: Hier ist man sich nicht lange bös', "Zores" (Streit) wird schnell beigelegt. Deswegen wird jeder Streit meist mit "Jetz speel do awwer nedd die beleidischd Lebberworscht!“ beendet.

"Eihorrschemaa!"

Sie haben die Schnauze gestrichen voll? Dann wird es nun Zeit für die schweren Geschütze: Mit "Eihorrschemaa!" ("Hören Sie jetzt mal zu") signalisieren sie jeder Hessin und jedem Hessen: "Ebbe langts!" Also: "Jetzt reicht es!"

"Groschepetzer"

Wenn jemand besonders knauserig mit seinem Geld umgeht und schon kleine Investitionen scheut, ist er in Hessen schnell ein Geizkragen, also ein "Groschepetzer".

"Haanebambel" oder "Simbel"

Als "Haanebambel" oder "Hannebambel" wird ein einfältiger Mensch bezeichnet. Ähnlich wie beim "Simbel" handelt es sich dabei um einen "Dummkopf" oder einen "Einfaltspinsel". Wie auch in anderen Bundesländern flucht der Hesse oder die Hessin besonders gerne im Straßenverkehr: "Jetzt fahr doch du Hutsimbel!"

"Hätschelbiebche"

Mutti wird mehrmals am Tag angerufen und sie ist die Erste, mit der wichtige Themen oder Probleme besprochen werden? Dann handelt es sich wohl um ein "Hätschelbiebche", also um ein "Muttersöhnchen". Aber Vorsicht: Mit der "Mudder" ist auch in Hessen nicht zu spaßen.

"Kabbes"

"Kabbes" ist ein Wort für Unfug oder Quatsch, aber auch ein Schimpfwort für einen Dummkopf oder einen Störenfried. Das Wort kommt von "kabbeln", was "zanken" oder "streiten" bedeutet. Ein Kabbes ist also ein Zänker oder ein Ärgermacher.

"Labbeduddel"

Was sich wie eine Hunderasse anhört, ist in der hessischen Region die Bezeichnung für einen energielosen und trägen Menschen.

"Laatschgickel"

Der "Laatschgickel" ist ein sehr stolzer Mensch. "Gickel" bedeutet "Hahn" und "laatschen" so viel wie "laufen". Man stolziert also herum wie ein eitler Gockel.

"Peifedeggel"

"Peifedeggel" oder auch "Peifedäggl" ist ein Ausruf der Enttäuschung oder des Ärgers. Es bedeutet so viel wie "Denkste!" oder "Nichts ist!". Das Wort kommt von "peifen", was "pfeifen" bedeutet, und "Deggel", was "Deckel" bedeutet. "Peifedeggel" ist also ein pfeifender Deckel oder ein Nichts.

"Pladderbatsch" oder "Dabbes"

Mit dem Ausdruck "Pladderbatsch" wird eine ungeschickte oder tollpatschige Person bezeichnet. Wenn jemand ständig Dinge fallen lässt oder sich häufig unbeholfen verhält, ist es nicht ungewöhnlich, in Hessen so genannt zu werden. Auch der "Dabbes" gilt als ungeschickte Person. Obwohl beide Ausdrücke durchaus als Schimpfwörter verwendet werden, haben sie oft einen liebevollen Unterton, der die Unbeholfenheit nicht allzu ernst nimmt. Der "Dabbes" verhält sich typischerweise "dabbisch": also linkisch und ungeschickt.

"Stinkwatz"

Wer es mit der Körperpflege mal nicht so genau nimmt, hat in Hessen schnell den Ruf als "Stinkwatz" weg. So wird eine übelriechende Person bezeichnet. Das Wort "Watz" steht im Hessischen allgemein für den Eber, also das männliche Schwein. Doch auch hier gilt: Der Vergleich mit einem Schwein ist nicht immer negativ gemeint. Kleine Kinder werden in der Region auch gerne "ma klaane Wutzi“ genannt.

Übrigens: Hessisch ist nicht gleich Hessisch. Es lassen sich mindestens fünf Varianten des Dialekts unterscheiden. Demnach sollten Sie sich nicht wundern, wenn sich Aussprache und Bedeutung von einer Stadt zur anderen unterscheiden.

Verwendete Quellen
  • deine-woerter.de
  • Eigene Recherche
  • hessen.de: Hessisch für Anfänger
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