Spargel-Saison in Hessen: Wird es zu Ostern welchen geben? Wie teuer ist er?

Rechtzeitig zum Fest lässt der Osterspargel die Herzen der Feinschmecker höher schlagen. Doch wie viel wird das Gemüse dieses Jahr kosten?

Der Frühling bringt Lichtblicke für Spargelliebhaber. Die ersten Spargelstangen des Jahres spähen bereits aus der Erde. Allerdings verlief der Start in die Spargelsaison eher träge. Erste nennenswerte Mengen des beliebten Gemüses sollen aber pünktlich zum Osterfest geerntet werden.

Diese Rolle spielt das Wetter bei der Spargelernte 2024

Spargelexperte Dr. Ludger Aldenhoff erklärt das langsame Wachstum des Spargels: "Aufgrund des milden Winters treiben die Spargelpflanzen nun nicht durch einen großen Temperaturunterschied zwischen kalten Wintertagen und wärmeren Frühlingstagen schnell und stark aus, sondern aufgrund der milden Temperaturen langsam und weniger wüchsig."

Er betont, dass die Nässe im Frühling bisher keine negativen Auswirkungen auf den Spargelwuchs zeigte. Lediglich einzelne Felder, die wegen der Bodennässe später bearbeitet werden können, werden eine verzögerte Ernte erfahren.

Spargel-Preise der diesjährigen Saison

Simon Schumacher, Vorstandsvorsitzender des Verbands Süddeutscher Spargel- und Erdbeeranbauer e.V., blickt optimistisch in die Zukunft: "Die Anbauer haben unrentable und alte Spargelanlagen aus der Bewirtschaftung herausgenommen, um die gestiegenen Produktionskosten auszugleichen. Wir gehen davon aus, dass die Spargelpreise ähnlich wie im vergangenen Jahr ausfallen werden." Er betont dabei auch die Vielfalt bei der Direktvermarktung: "Wie immer gilt: In der Direktvermarktung gibt es aufgrund von mehreren Sortierungen für jeden Geldbeutel Spargel."

Obwohl es den Bauern dieses Jahr gelingen soll, ihre Spargelpreise nicht anzuheben, durchlebt die Branche schwierige Zeiten. Kaufzurückhaltung, hohe Kosten und billige Belieferer aus dem Ausland haben direkte Auswirkungen auf den deutschen Spargelanbau. Zwischen 2022 und 2023 mussten die Anbauflächen deutschlandweit um 16 Prozent reduziert werden. Seit dem Jahr 2015 kam es zu einer 30-prozentigen Gesamtreduktion der Anbauflächen. Laut Schumacher soll sich diese traurige Tendenz die nächsten drei Jahre fortsetzen.

80 Prozent des Spargels kommt aus Deutschland

Dennoch ist Schumacher voller Tatengrang: Im Gespräch mit t-online verrät er, dass 80 Prozent des verkauften Spargels aus Deutschland komme. Somit sei Spargel das Gemüse mit dem höchsten Selbstversorgungsgrad. Bei den übrigen 20 Prozent handle es sich größtenteils um grünen Spargel. Von peruanischen und mexikanischen Zulieferern gibt es ihn nämlich auch außerhalb der Saison – und das zu Niedrigpreisen.

Doch auch für grünen Spargel hat der Verband Süddeutscher Spargel- und Erdbeeranbauer neue Ansätze. "Wir arbeiten kontinuierlich am Anbau von grünem Spargel in Deutschland", sichert Simon Schumacher zu. Man habe bereits robuste und schmacklhafte Sorten entdeckt, die problemlos auf deutschem Boden gedeihen können.

Ein besonderes Highlight wartet am Freitag, 3. Mai 2024: Zum zweiten Mal findet bundesweit der "Tag des Deutschen Spargels" statt. Diese Initiative hat zum Ziel, das Bewusstsein für das Gemüse zu stärken. Kunden können sich dabei über kleine Überraschungen bei ihrem Einkauf an den verschiedenen Verkaufsstellen freuen.