Frankfurt am Main Linke: "Awareness"-Konzept gegen sexuelle Übergriffe
Der Frankfurter Kreisverband der Linken-Partei will mit einem "Awareness"-Konzept auf Vorwürfe sexueller Übergriffe bei den hessischen Linken reagieren. "Wir sehen uns als Kreisvorstand besonders in der Verantwortung dafür, alles dafür zu tun, um sexualisierte Gewalt und Übergriffe zu verhindern und Sexismus in unserer Partei an der Wurzel zu bekämpfen", hieß es in einer am Mittwoch veröffentlichten Mitteilung. So soll ein Team aufgestellt werden, dass als Ansprechpartner für Betroffene aller Arten von Gewalt und Diskriminierung zur Verfügung steht.
Auch wenn die Staatsanwaltschaft Wiesbaden berichtet habe, "dass alle drei strafrechtlichen Verfahren gegen Mitglieder unserer Partei mangels hinreichendem Tatverdachtes eingestellt worden seien, ist dies kein Grund, uns nicht mehr mit dem Thema zu beschäftigen. Denn es umfasst weit mehr, als strafrechtliche Aspekte", sagte der Frankfurter Kreisvorsitzende Axel Gerntke.
Am vergangenen Freitag waren über einen Bericht das Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" mutmaßliche Fälle sexualisierter Gewalt in der hessischen Linkspartei öffentlich geworden. Es gebe verschiedene Dokumente mit Hinweisen auf "mutmaßliche Grenzüberschreitungen, Machtmissbrauch und eine toxische Machokultur", schrieb das Nachrichtenmagazin nach Gesprächen mit zehn Frauen und Männern.
Die Vorwürfe sind am Mittwochabend auch Thema einer Krisensitzung des Bundesvorstands der Linken. Der hessische Landesverband der Partei will sich am Donnerstag in Frankfurt zum weiteren Vorgehen im Umgang mit den Vorwürfen äußern.