St. Pauli Theater trauert: Schauspieler George Meyer-Goll ist tot

Er fand seine künstlerische Heimat bis zu seinem Tod in Hamburg: Der Schauspieler und Sänger George Meyer-Goll hinterlässt nach seinem Tod seine Frau und zwei Kinder.

George Meyer-Goll ist im Alter von 74 Jahren gestorben. Das teilte das St. Pauli Theater am Montagnachmittag mit. Dort spielte der Schauspieler und Sänger seit 2006, nachdem er zuvor unter anderem als Zollfahnder in der beliebten NDR-Serie "Schwarz Rot Gold" bekannt geworden war.

Meyer-Goll starb nach Angaben des St. Pauli Theaters in Berlin – nach einem Herzversagen. Er hinterlässt eine Frau, mit der er nach 20 Jahren Beziehung seit 2013 verheiratet war, und zwei Kinder.

George Meyer-Goll: Von der Musik über das Theater ins Fernsehen

Meyer-Goll wurde am 12.1.1949 in Nürnberg geboren und fand erst über den Umweg der Musik – er war von 1966 bis 1973 Gründungsmitglied der Deutschrockgruppe Ihre Kinder – in den 1970er-Jahren zum Theater. In den 80er- und 90er-Jahren spielte er am Schauspielhaus Köln, am Bonner Theater, am Düsseldorfer Schauspielhaus, am Münchner Residenztheater, am Theater Basel und am Schauspiel Frankfurt.

Parallel begann auch seine Karriere als TV-Darsteller. Bundesweit bekannt wurde Meyer-Goll als Zollfahnder an der Seite von Uwe Friedrichsen in der NDR-Serie "Schwarz Rot Gold". Zuletzt war er im Fernsehen als Wilhelm Liebknecht und Philipp Scheidemann in den Dokudramen "Die Reichsgründung" und "Die nervöse Großmacht" zu sehen.

St. Pauli Theater war bis zum Tod Meyer-Golls künstlerische Heimat

Mit dem Komponisten Franz Wittenbrink kam Meyer-Goll 2006 ans St. Pauli Theater in Hamburg, das bis zu seinem Tod seine künstlerische Heimat werden sollte. Hier konnte er seine Doppelbegabung als Sänger und Schauspieler in den Wittenbrink-Abenden "Lust", "Ritze", "Ricky", "Willkommen – ein deutscher Abend" und der legendären "Nachttankstelle" ganz ausreizen.

Zuletzt stand Meyer-Goll am 16. Februar dieses Jahres an der Reeperbahn auf der Bühne, um Barbara Nüsse, seiner Kollegin aus Stuttgarter Zeiten, zu ihrem 80. Geburtstag ein Ständchen zu singen. "Wir werden unseren Freund vermissen", schreiben die Direktoren des St. Pauli Theaters, Christiane Schindler und Ulrich Waller, in einem Nachruf.