Paketzusteller zerstört Pakete in Buchholz mutwillig – und wird gefilmt

Bilder aus einer Überwachungskamera zeigen, wie ein Zusteller mutwillig Pakete zerstört – mehrfach. Sein Arbeitgeber hat bereits reagiert.

Immer wieder bekam Familie S. aus Buchholz in der Nordheide beschädigte Pakete zugestellt. Auch die enthaltene Ware sei mitunter in Mitleidenschaft gezogen worden, erzählt Levin S. der "Hamburger Morgenpost". Auffällig sei dabei gewesen, dass nur Pakete, die von DPD zugestellt wurden, beschädigt gewesen seien.

"Anfangs habe ich gedacht, dass die Versender schuld an allem sind, dass sie die Ware wahrscheinlich nicht ordnungsgemäß verpackt haben", sagte Levin S. der "Mopo". "Ich habe mich dann bei denen beschwert und alles zurückgeschickt." Als erneut ein beschädigtes Paket ankam, überprüfte S. die Aufnahmen einer Überwachungskamera am Haus der Familie. Er habe "kaum fassen" können, was er darauf gesehen habe: Der Zusteller habe auf das Paket im Fahrzeug eingeprügelt – und es dann bei der Familie abgegeben.

Am nächsten Tag habe sich die Szene in ähnlicher Weise wiederholt: Auf den Bildern aus der Überwachungskamera sei zu sehen gewesen, wie der Zusteller in den Laderaum seines Fahrzeugs gestiegen sei und auf ein Paket eingetreten habe. Danach habe er die beschädigte Sendung bei Familie S. abgeben wollen. "Meine Mutter hat die Annahme aber verweigert und ihm auch vorgehalten, dass er mutwillig unsere Pakete beschädigt", sagte Levin S. der "Mopo". Der Zusteller habe die Vorwürfe jedoch abgestritten.

DPD reagiert auch Vorfall in Buchholz

Eine Erklärung für das Verhalten des Zustellers hat S. nicht – aber eine Vermutung: "Im Dezember hat dieser DPD-Fahrer mit seinem Lieferwagen das Mülltonnen-Häuschen unserer Nachbarn gestreift und ist einfach weitergefahren", so S. Er habe versucht, den Fahrer aufzuhalten. "Später wurde er von unseren Nachbarn wegen Fahrerflucht angezeigt. Kann also sein, dass er sich an uns rächen wollte. Aber wir wissen es nicht."

Der Paketdienst DPD hat bereits auf die Überwachungsvideos reagiert: "Anhand der Aufzeichnungen konnten wir den Fahrer schnell identifizieren und haben mit ihm ein ausführliches Gespräch über sein Fehlverhalten geführt", sagte ein Sprecher des Unternehmens der "Mopo". "Der Fahrer hat das Vergehen auch sofort eingeräumt. Wir haben ihm unmissverständlich klargemacht, dass ein solches Verhalten nicht toleriert wird."

Der Mann habe ein Hausverbot erhalten und sei nicht mehr für DPD tätig. Sein Motiv bleibt aber weiter unklar. "Aus Gründen der Vertraulichkeit möchten wir an dieser Stelle keine Angaben zu seinen individuellen Beweggründen machen", so der Sprecher.