t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeRegionalHamburg

Chaos bei Wacken-Anreise: Frust bei Metalheads – "Absage wäre besser"


Fans vom Einlassstopp schockiert
Wacken-Chaos: "Absage wäre natürlich besser"


02.08.2023Lesedauer: 3 Min.
Nachrichten
Wir sind t-online

Mehr als 150 Journalistinnen und Journalisten berichten rund um die Uhr für Sie über das Geschehen in Deutschland und der Welt.

Zum journalistischen Leitbild von t-online.
Player wird geladen
"Gerücht über Hintereingang": Gestrandeter Wacken-Besucher berichtet von Chaos.

Katerstimmung in Hamburg: Nach dem Aufstehen wollten die Wacken-Fans eigentlich zum Open Air fahren. Doch für viele stand stattdessen der Heimweg an.

Noch am Dienstagabend stieg am Hamburger Volksparkstadion ein kleines Mini-Wacken: Die Stimmung war ausgelassen und die Hunderte gestrandeten Fans waren voller Hoffnung, irgendwie doch noch auf die für Heavy-Metal-Fans heiligen Wiesen zu kommen. Am frühen Morgen holte sie dann die knallharte Realität ein: Einlassstopp für alle, auch ohne Fahrzeug.

Simon aus Oberschwaben sitzt beim Frühstück am offenen Kofferraum. Er hat die ganze Nacht mit den Camp-Nachbarn gefeiert, um sich in Festivalstimmung zu bringen. "Ich bin jetzt sehr enttäuscht, aber auch ziemlich froh, weil wir seit gestern Mittag hier sind und keiner Bescheid wusste. Jetzt gibt es Klarheit." Für Simon wäre es das erste Wacken Open Air gewesen. Er will kein Geld zurück: "Lieber wäre es mir, wenn wir nächstes Jahr wiederkommen könnten."

Kritik an der Informationspolitik

"Die Informationspolitik war relativ scheiße", kritisiert er die Veranstalter. Die meisten Informationen habe er von Freunden in der Heimat mit gutem Internetzugang bekommen. Auch Martin aus Mönchengladbach, der wenige Meter weiter campiert, war noch nie beim Wacken: "Joar, wäre es gewesen", sagt er achselzuckend zur misslungenen Premiere. Die Laune der beiden fasst die Stimmung im Lager am Volksparkstadion gut zusammen: ein wenig Wut, ein wenig Verständnis, sehr große Enttäuschung.

"Ne Absage wäre natürlich besser", sagt Martin, der noch nicht weiß, ob und wie er an seine 300 Euro für das Ticket kommt. Ein bisschen Festivalerlebnis hat er trotzdem gehabt: "Ich hab heute Nacht ein paar neue Freunde gefunden, irgendwann gingen dann die Lichter aus." Er ist davon überzeugt, dass die Organisatoren alles versucht hätten, um ein normales Wacken für alle möglich zu machen. Die Kommunikation sei jedoch "lahm gelaufen". Nächstes Jahr ein neuer Versuch? "Ja, wahrscheinlich", sagt er mit wenig überzeugter Stimme.

 
 
 
 
 
 
 

Deutlicher in ihrer Kritik wird Tanja vom Bodensee: "Wir hatten eine Anreise von knapp 900 Kilometern und sind hier gestrandet." Die Nachricht des Einlassstopps sei ihr sauer aufgestoßen: "Die Kommunikation war katastrophal und schwammig, man hätte das Ganze schon früher entscheiden können."

Purer Frust: "Glückwunsch an die, die drin sind"

Besonders an einer Stelle fühlen sich Tanja und ihre Freunde ungerecht behandelt – sie haben sich an die Regeln gehalten und haben in Hamburg ausgeharrt. "Dreist. Wir haben hier ausgeharrt. Glückwunsch an die, die drin sind", sagt sie bitter. Seine Faszination hat das Wacken-Festival für Tanja verloren, zumindest für den Moment.

"Ich musste mich erst mal sammeln", sagt die sichtlich angeschlagene Anja t-online. "Ich glaub’, es noch nicht so richtig angekommen." Auch für sie fällt die Wacken-Premiere buchstäblich ins Wasser. "Wir haben bis zuletzt gehofft, dass sich die Wetterlage bessert und die Veranstalter Lösungen finden, auch mit Einschränkungen."

Geheime Route nach Wacken sorgt für Irritation

Sie zeigt Verständnis für die schleppenden Informationen, sie wolle "nicht in deren Haut stecken". Erschwerend kommt für Anja hinzu: Sie hat Wacken mit ihren Freunden dem Urlaub mit ihrer Familie vorgezogen. "Ich muss nach Potsdam, meine Freunde ins Sauerland. Ich muss mich jetzt hier abholen lassen, das war anders geplant."

Für reichlich Verwirrung sorgte auch eine geheime Route samt Codewort zum Festivalgelände. Sie war am Dienstagabend und erneut am Mittwochmorgen – also nach dem allgemeinen Einlassstopp – am Volksparkstadion verteilt worden. Die meisten wollten sich nicht darauf verlassen und fuhren nach Hause, nur wenige sagten t-online, dass sie ihr Glück versuchen wollten. Dass diese Möglichkeit weiterhin bestand, bestätigten die Organisatoren auf t-online-Anfrage erst Stunden später. Lesen Sie hier, was es mit dem Geheimweg auf sich hat.

Verwendete Quellen
  • Reporter vor Ort
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website