Tierschutzverein Hamburg: Diese Schlangen und Hähne will niemand haben

Immer wieder hat der Tierschutzverein rührende Geschichten von vermittelten Tieren zu berichten. Doch für manche Bewohner des Heims interessiert sich kaum jemand.

Das Ziel der Tierheime ist, ihren Schützlingen ein neues Zuhause zu suchen. Doch nicht immer gelingt das. Auch der Tierschutzverein Hamburg beherbergt Tiere, die teilweise sogar schon rund ein Jahrzehnt bei ihm verbringen. Auf seiner Webseite bezeichnet der Verein sie als "vergessene Rekordhalter".

Zu ihnen zählen besonders zwei Tierarten: Schlangen und Hähne. Erstere sind derzeit in hoher Zahl im Tierheim vertreten – es sind aktuell 21 Schlangen. Auf der Webseite heißt es: "Von ihnen warten unsere fünf Boas am längsten." Seit fast zehn Jahren leben etwa schon die Boas Chantal und Sam im Tierheim.

Schrecken hohe Stromkosten ab?

Die Haltung der sogenannten Boa Constrictor ist in Hamburg nur mit amtlicher Genehmigung möglich. Bis zu drei Meter können die Tiere lang werden. Die hohe Anforderung an das Zuhause der Schlangen erschwert die Suche nach neuen Haltern. Denn die mögen es zudem besonders warm. Das Beheizen der Terrarien erhöhe die Stromkosten, gibt der Verein zu bedenken.

Zu den Dauergästen zählen außerdem mehrere Hähne. 13 Tiere werden derzeit vom Tierschutzverein versorgt. "Während die Hennen relativ schnell ein Zuhause finden, warten die Hähne teilweise jahrelang", schreibt der Verein auf seiner Seite.

Haltung von Hühnern liegt im Trend

Grund dafür sei, dass die Hähne sich anders als Hennen nicht so gut in bestehende Gruppen ihrer Artgenossen integrieren lassen. "Am besten ist daher die Haltung in kleinen Gruppen mit einem Hahn und mehreren Hennen", heißt es weiter. Grundsätzlich bräuchten Hühner zudem viel Platz zum Scharren und Picken.

Die Haltung von Hühnern sei ein steigender Trend. Besonders während der Corona-Pandemie habe es einen "regelrechten Boom" gegeben. Doch die unüberlegten Käufe hätten nicht selten damit geendet, dass die Tiere ausgesetzt worden seien.

Wer keine Möglichkeit hat, die Tiere zu halten, Schlangen und Hähne aber trotzdem unterstützen will, kann eine sogenannte Patenschaft eingehen. Diese ist ab einem monatlichen Beitrag von 20 Euro möglich und sorgt dafür, dass der Tierschutzverein bei seiner Arbeit unterstützt wird.