HSV-Finanzchef Wüstefeld: "Bislang eine gute Saison"

Vorstandsmitglied Thomas Wüstefeld vom Hamburger SV bewertet die Entwicklung des Fußball-Zweitligisten positiv. Sportlich sei es "bislang eine gute Saison", sagte der Medizinunternehmer dem "Hamburger Abendblatt" (Samstag). Er erwägt, in der nächsten Saison an der derzeitigen sportlichen Führung festzuhalten. "Ich kann es mir sehr gut vorstellen, mit Jonas Boldt als Sportvorstand, Tim Walter als Trainer und Michael Mutzel als Sportdirektor weiter sehr eng zusammenzuarbeiten. Und das auch unabhängig von der Liga", sagte Wüstefeld. "Wir hoffen natürlich, in der Liga am Ende auf Platz zwei oder drei zu stehen, um sagen zu können, dass es die beste Saison der vergangenen vier Jahre war."

Im wirtschaftlichen Bereich will der Finanzvorstand flache Hierarchien einführen, "damit wir viel agiler werden in den Bereichen Marketing, Hospitality und in der Unternehmenskultur". Obwohl Wüstefeld die englische Premier League als Vermarktungskönig bezeichnete, will er diesem Weg nicht kompromisslos folgen. "Für uns bleibt die Fankultur aber das Wichtigste, damit der Fußball immer im Vordergrund steht und nicht die Investoren", sagte er.

Über die Auswirkungen der Corona-Pandemie in den vergangenen zwei Jahren sagte der Unternehmer: "Wir haben in den vergangenen Monaten gut gewirtschaftet." Nun will der 53 Jahre alte HSV-Anteilseigner durchsetzen, dass der Verein, "kurz- bis mittelfristig die schwarze Null" schreibt. Seit elf Jahren beendet der HSV jedes Geschäftsjahr mit einem Defizit.

Wüstefeld sieht Kontinuität, Langfristigkeit "und ein bestehendes Management, das eine klare Agenda hat" als Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Entwicklung des Vereins. "Ob ich das als eine Option auch sein kann, muss der Aufsichtsrat entscheiden", meinte er über seine Zukunft beim HSV.