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WM-Aus für Deutschland: DFB-Star Niclas Füllkrug – hier starb die Hoffnung zuletzt


WM-Aus in Katar
Füllkrug-Fans in Hannover: Ausnahmezustand!

  • Patrick Schiller ist t-online Regio Redakteur in Hannover.
Von Patrick Schiller

Aktualisiert am 02.12.2022Lesedauer: 3 Min.
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TuS-Rickligen-Mitglied Frank Meseck: Zahlreiche Freunde und Anhänger von Füllkrugs Jugendteam bangten bis zum letzten Moment.Vergrößern des Bildes
TuS-Ricklingen-Mitglied Frank Meseck: Zahlreiche Freunde und Anhänger von Füllkrugs Jugendteam bangten bis zum letzten Moment. (Quelle: Patrick Schiller)

Beim Jugendverein von Nationalspieler Niclas Füllkrug hofften Fans lange auf ein Wunder. Trotz Enttäuschung über das WM-Aus waren am Ende viele glücklich.

Drama ums Achtelfinale: Von der sonst eher flauen WM-Stimmung war in einer Gaststätte in Hannover wenig zu spüren. Im Gegenteil: Jubel, Fieber, Anfeuerungsrufe – und am Ende die herbe Enttäuschung über das Aus in der Gruppenphase. Kein Wunder: t-online war in der Stammspielstätte von Niclas Füllkrug zu Besuch, beim TuS Ricklingen in Hannover.

Bei dem Sportverein im Südwesten der niedersächsischen Landeshauptstadt Hannover lernte Füllkrug Fußball spielen: Von 1997 bis 2005 durchlief er beim Amateurverein die Jugendmannschaften, lebte selbst mit seiner Familie im benachbarten Oberricklingen. Später ging es über die Sportfreunde Ricklingen in die Jugendmannschaft des SV Werder Bremen – der Beginn einer Profikarriere. Und jetzt die Krönung mit seinen ersten beiden Treffern bei der Fifa-Weltmeisterschaft in Katar.

Auch Vater Andreas war als Trainer in Ricklingen. Die Schwester Anna-Lena spielt bei Hannover 96, Großvater Gerd spielte in der Regionalliga für Arminia Hannover. Viele Mitglieder kennen die Fußball-Familie Füllkrug hier persönlich.

Derweil spielt die erste Mannschaft der Ricklinger in der Kreisliga – und der Club ist mächtig stolz auf ihren prominentesten Ex-Kicker. In Ricklingen herrscht Ausnahmezustand!

Besuch beim Stammverein von Niclas Füllkrug

Doch die Zuschauer müssen sich am Donnerstag gedulden, ehe der Lokalmatador zum Einsatz kommt. Bei seiner Einwechslung in der 55. Minute liegt die deutsche Nationalmannschaft bereits mit 1:0 durch Serge Gnabry in Führung – Euphorie bei den etwa dreißig "Ricklinger Jungs", wie sich die Mitglieder nennen. Die Gäste sind nicht bloß wegen Füllkrug hier: In jeder Szene wird mitgefiebert, diskutiert und auch aus der Ferne an den Bundestrainer appelliert. Würde kein geschmückter Weihnachtsbaum in der Clubgaststätte stehen, könnte man fast glauben, es handle sich um eine ganz normale WM.

In der Clubgaststätte am Meisenwinkel wird geraucht, die Leute tragen Schals und Trikots der Nationalmannschaft – und natürlich vom TuS Ricklingen. Über dem Tresen hängen Trikots von Werder und Hannover 96. Selbstverständlich sind sie mit "Füllkrug" beflockt. Unter den Gästen ist auch Henryk K., selbst Ü32-Spieler der Ricklinger. "Es ist sensationell, dass einer von uns jetzt das entscheidende Tor gegen Spanien geschossen und Deutschland im Turnier gehalten hat", sagt er. Zusammen mit seinem Kumpel Benjamin W. verfolgt er das Spiel. Beide rechnen fest mit einer Einwechslung Füllkrugs in der zweiten Halbzeit.

Als Füllkrug in der 57. Minute einen Schlag abbekommt und kurz liegen bleibt, ist es kurz still in der Clubgaststätte. Man spürt die Verbundenheit. Doch nach der Führung der Japaner gegen Spanien folgt der Ausgleich durch Costa Rica. Deutschland wäre in diesem Moment mit ziemlicher Sicherheit aus dem Turnier rausgeflogen. Gesenkte Häupter an den Tischen. Ob "Nici", wie Füllkrug hier oft gerufen wird, noch das Ruder rumreißt?

Der Stolz auf Niclas Füllkrug überwiegt

Tatsächlich jubeln die Gäste, als Füllkrug den Ball an Havertz durchsteckt und dieser den Ball im Tor versenkt. Doch dann scheitert Füllkrug aus wenigen Metern an Navas. Jetzt brennt die TuS-Gaststätte.

Als ob die Spieler in Katar das gehört hätten, dreht die Mannschaft auf. Zweimal Havertz, Deutschland wieder vorne. Und dann trifft auch noch Füllkrug zum 4:2.

Doch am Ende die Enttäuschung. Deutschland ist raus, verpasst nach 2018 erneut das Achtelfinale. Enttäuschung in Ricklingen? "Auf jeden Fall nicht über Füllkrug", sagt Benjamin K. Auch Frank Meseck, der selbst viele Jahre im Verein zusammen mit Füllkrugs Vater spielte, pflichtet dem bei: "Ich bin einfach stolz auf unseren Jungen", sagt er. "Niclas ist einer von uns. Und er ist trotz seiner Karriere auf dem Boden geblieben."

Woran Meseck das merkt: "Wenn die Familie hierherkommt, sind das immer noch ganz normale Leute. Sie setzen sich zu uns auf die Terrasse und sind unter uns", sagt er. "Füllkrug bleibt einfach ein Junge aus Ricklingen", sagt Meseck. "Und das wird sich auch nicht mehr ändern."

Verwendete Quellen
  • Reporter vor Ort
  • Eigene Recherche
  • hannover96.de: Portrait Niclas Füllkrug
  • sportbuzzer.de: Die "Fülle"-Serie (Teil 2): "Mit Ricklingen haben wir früher alles zerlegt"
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