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Prozess in Madrid: Ex-Hells Angels Boss Frank Hanebuth drohen 13 Jahre Haft


Ex-Hells-Angels-Boss droht lange Haft
Hanebuth vor Prozessbeginn: "Bin froh, dass es endlich losgeht"

Von t-online, pas

Aktualisiert am 01.03.2023Lesedauer: 3 Min.
Der frühere Anführer des Hells Angels Charter in Hannover, Frank Hanebuth (l): Dem Ex-Rocker-Boss drohen 13 Jahre Haft.Vergrößern des BildesDer frühere Anführer des Hells Angels Charter in Hannover, Frank Hanebuth (l.): Dem Ex-Rocker-Boss drohen 13 Jahre Haft. (Quelle: Paul White/dpa)
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In Spanien hat der Strafprozess gegen den Ex-Rocker-Boss Frank Hanebuth begonnen. Für ihn geht es um 13 Jahre Haft.

Der Strafprozess gegen den früheren Rocker-Boss Frank Hanebuth hat am Montag vor dem Nationalen Staatsgerichtshof in Madrid begonnen – mit vierstündiger Verzögerung. Das berichtet die "Mallorca Zeitung". Offenbar waren viele Angeklagte verspätet vor Gericht erschienen.

Laut Hanebuths spanischer Anwältin Ana Madera sei der Prozess verzögert gestartet, weil die Staatsanwaltschaft in den meisten Fällen keine Beweise hätte. Darum hätten sie noch vor Prozessbeginn versucht, Deals auszuhandeln, sagte Madera der Deutschen Presse-Agentur am Montagnachmittag.

Frank Hanebuth drohen 13 Jahre Haft

Die Staatsanwaltschaft wirft den Angeklagten, unter ihnen der 58-jährige Hanebuth aus Hannover, die Bildung einer kriminellen Vereinigung vor. Für ihn fordert sie eine Haftstrafe von insgesamt 13 Jahren. Die Straftaten soll Hanebuth in den Jahren 2009 bis 2013 als regionaler Chef des Motorradclubs Hells Angels auf Mallorca begangen haben. Hanebuth bestreitet alle Vorwürfe.

Zudem stehen 48 weitere mutmaßliche Ex-Mitglieder und Helfer des Rockerclubs vor Gericht. Summiert fordert die Staatsanwaltschaft Freiheitsstrafen im Umfang von knapp 300 Jahren. Laut "Mallorca Zeitung" kommt zum Prozessauftakt auf jeden Angeklagten noch einmal ein Anwalt. Demnach erklärte die Gerichtssprecherin, dass einige Anwälte und ihre Mandanten sich bereits mit der Staatsanwaltschaft geeinigt hätten.

Das dürfte nicht für Hanebuth und seine engen Vertrauten K. Y. und A. Y. gelten, die als Haupttäter angeklagt sind. Laut dem Blatt wolle Hanebuth sich "keinesfalls auf einen Deal einigen", da er sich für unschuldig halte. Allerdings sagte er vor Prozessbeginn gegenüber Medienvertretern: "Ich bin froh, dass es endlich losgeht."

Hanebuth wird beschuldigt, ein organisiertes Verbrechen auf Mallorca angeführt zu haben. Der Prozess findet in Madrid statt. Denn die spanischen Behörden glauben, dass Hanebuth und seine Komplizen die Verbrechen in Spanien begangen und von Deutschland aus gesteuert haben.

Organisiertes Verbrechen auf Mallorca

Hanebuth war Präsident der Hells Angels Hannover und wurde 2013 bei einer Razzia auf Mallorca festgenommen. Nach Angaben der Polizei hätten fast alle Angeklagten auf Mallorca "ein Luxusleben geführt". Hanebuth etwa lebte auf einer Finca in Lloret de Vistalegre im Zentrum der Insel, deren Wert von den Behörden auf 2,5 Millionen Euro geschätzt wurde. Nach zwei Jahren hinter Gittern war Hanebuth im Sommer 2015 gegen eine Kaution von 60.000 Euro und unter Auflagen aus der U-Haft in einem Hochsicherheitsgefängnis in Cádiz im Süden Spaniens entlassen worden. Erst 2017 durfte er das südeuropäische Land verlassen. Er kehrte damals nach Deutschland zurück.

Indes erwartet Hanebuths hannoverscher Anwalt eine milde Strafe für seinen Mandanten. Die Anklage verfüge über keine harten Beweise und viele der Zeugen hätten ihre Aussagen inzwischen widerrufen. Der Anwalt betont auch, dass Hanebuth seit seiner Rückkehr nach Deutschland keine Straftaten begangen und sich von der Rockszene distanziert habe.

Ex-Rocker-Boss sorgte mit Mega-Hochzeit für Aufsehen

Seit der Rückkehr wohnt Hanebuth in der Nähe von Hannover. 2017 sorgte seine Heirat für Aufsehen. Weil Hunderte Gäste und Schaulustige kamen, musste die Polizei kurzfristig Straßen sperren. Blicken ließ sich der Ex-Rocker-Boss auch im Steintorviertel, dem Rotlichtviertel von Hannover.

Bei Facebook betreibt er eine Seite als Person des öffentlichen Lebens. Er unterschreibt mit Frank 818. Die Abkürzung 81 steht oft für die Initialen der Hells Angels, der vor Jahrzehnten in Kalifornien gegründeten Organisation, deren Mitglieder hinten auf der Kutte einen geflügelten Totenkopf trugen.

In Deutschland hat sich Hanebuth vor Gericht bisher nie derart gravierenden Vorwürfen stellen müssen wie in Spanien. Im November wurde er am Landgericht Hannover wegen Beihilfe zur gefährlichen Körperverletzung in einem minder schweren Fall sowie Besitzes von Elektroimpulsgeräten und scharfer Munition zu einer Geldstrafe von 4800 Euro verurteilt. Seine Anwälte legten aber Revision ein.

Für das Verfahren in Madrid sind zehn Prozesstage an dem für Organisierte Kriminalität und Terrorismus zuständigen Gerichtshof in Madrid vorgesehen.

Verwendete Quellen
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