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Hundekot-Attacke in Hannover: Staatsoper beurlaubt Ballettchef Goecke


Ermittlungen gegen Marco Goecke
Ballettchef nach Ekel-Attacke auf Journalistin beurlaubt

Von t-online, pas

Aktualisiert am 13.02.2023Lesedauer: 2 Min.
Staatsoper HannoverVergrößern des BildesEin TV-Kameramann filmt die Staatsoper: Der Ballettchef der Staatsoper Hannover hat bei einer Premiere eine Kritikerin mit Hundekot beschmiert. (Quelle: Julian Stratenschulte/dpa/dpa-bilder)
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Die Staatsoper Hannover beurlaubt Ballettchef Marco Goecke nach einer Hundekot-Attacke auf eine Journalistin. Unterdessen hat die Polizei Ermittlungen eingeleitet.

Nach einer Hundekot-Attacke hat die Staatsoper Hannover ihren Ballettchef Marco Goecke beurlaubt. Das sagte Niedersachsens Kulturminister Falko Mohrs (SPD) am Montag dem NDR Niedersachsen. Mohrs finde die Entscheidung der Staatsoper richtig. "Jetzt wird’s darum gehen, wie eventuell auch weitere Konsequenzen aussehen müssen." Laut Mitteilung der Niedersächsischen Staatstheater Hannover, zu dem die Staatsoper gehört, erhält Goecke zudem ein Hausverbot, um "Ballettensemble und Staatstheater vor weiterem Schaden zu schützen". Zudem hat die Polizei Ermittlungen gegen Goecke eingeleitet, wie eine Polizeisprecherin am Montag auf Nachfrage von t-online bestätigte.

Das Niedersächsische Staatstheater habe den Ballettdirektor zudem aufgefordert, sich in den kommenden Tagen umfassend zu entschuldigen und der Theaterleitung gegenüber zu erklären, heißt es zudem auf der Webseite der Staatsoper Hannover.

Konkret werde Goecke verdächtigt, der Journalistin Wiebke Hüster einen Beutel mit Hundekot "mit voller Wucht" ins Gesicht gedrückt zu haben. Die Polizei ermittelt daher wegen vorsätzlicher Körperverletzung und Beleidigung. Die Tat soll sich im Foyer der Staatsoper Hannover in der ersten Pause der Premiere des Goecke-Stücks "Glaube – Liebe – Hoffnung" vor zahlreichen Besuchern abgespielt haben.

"Demütigenden Akt" und "Grenzüberschreitung"

Hüster habe die Tat noch am selben Abend bei der Polizei Hannover zur Anzeige gebracht. Gegenüber der Polizei habe sie über Übelkeit und Unwohlsein geklagt, was auch die Ermittlungen hinsichtlich der Körperverletzung begründen würde. Zudem könne es sich bei der Tat vor zahlreichen Zuschauern um eine "verunglimpfende Handlung" gehandelt haben, weswegen die Behörde ebenfalls in Richtung Beleidigung ermittelt.

Die Kritikerin arbeitet für die "Frankfurter Allgemeine Zeitung", die das Geschehen öffentlich machte. Das Blatt schrieb von einem "demütigenden Akt" und einer "Grenzüberschreitung", die das "gestörte Verhältnis eines Kunstschaffenden zur Kritik" offenbare.

Laut der Zeitung hatte Goecke der Mitarbeiterin vor seiner Attacke in einem Streitgespräch vorgeworfen, für Kündigungen von Abonnements verantwortlich zu sein. Die Staatsoper hat den Vorfall auf ihrer Webseite bestätigt und betont, ein offener Ort des respektvollen Miteinanders zu sein. Intendantin Laura Berman habe sich bereits bei der Betroffenen entschuldigt, arbeitsrechtliche Schritte werden geprüft. Nach einer Prüfung wird die Leitung des Theaters gemeinsam beraten und handeln.

Staatsoper Hannover betont Wert des respektvollen Miteinanders

"Die Staatsoper Hannover ist ein offener Ort des respektvollen Miteinanders und Austausches", erklärte das Theater weiter. Zugleich rief es zu einer Mäßigung auf. "Wir sind der Meinung, dass nun Ruhe und Sorgfalt geboten sind." Nach der arbeitsrechtlichen Prüfung werde die Leitung des Hauses gemeinsam beraten und "dann in dieser internen Personalsache agieren". Eine Sprecherin der Oper kündigte für den Nachmittag eine Erklärung an.

Goecke ist seit 2019 Chefchoreograf und Ballettdirektor des Staatsballetts Hannover, das zur dortigen Staatsoper gehört. Der 50-Jährige entwickelte nach Angaben des Theaters im Laufe seiner Karriere bereits mehr als 60 Choreografien, die zum Repertoire von Ballettbühnen von Paris über Berlin bis Zürich gehörten. Im vergangenen Jahr erhielt er den Deutschen Tanzpreis.

Verwendete Quellen
  • Nach Attacke mit Hundekot: Ballettchef Marco Goecke beurlaubt
  • Mit Informationen der Nachrichtenagentur afp
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