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Streik am Freitag: Fluggäste am Hannover Airport müssen mit Ausfällen rechnen


Flughafenstreik am Freitag
Fluggäste am Hannover Airport müssen mit Ausfällen rechnen

Von t-online, dpa, pas

15.02.2023Lesedauer: 3 Min.
Eine Passagiermaschine am Flughafen Hannover-Langenhagen (Archivbild): Am Freitag plant die Gewerkschaft Verdi Steiks.Vergrößern des BildesEine Passagiermaschine am Flughafen Hannover-Langenhagen (Archivbild): Am Freitag plant die Gewerkschaft Verdi Steiks. (Quelle: localpic/imago images)
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Die Gewerkschaft Verdi hat Warnstreiks an sieben Flughäfen angekündigt. Auch Hannover ist betroffenen. Das hat Auswirkungen für den gesamten Flugverkehr.

Der geplante Flughafenstreik der Gewerkschaft Verdi betrifft auch Flugpassagiere, die am Freitag vom Hannover Airport starten oder landen wollen. Die Gewerkschaft hatte in der Nacht zu Mittwoch angekündigt, Flughäfen in ganz Deutschland lahmlegen zu wollen. Konkret beträfe dies die Airports in München, Frankfurt, Hamburg, Stuttgart, Dortmund, Hannover und Bremen.

"Aufgrund der Aktionen ist mit starken Auswirkungen vor allem im innerdeutschen Flugverkehr, mit Verspätungen, Ausfällen bis hin zum teilweisen Erliegen des Luftverkehrs zu rechnen", teilte der Verdi-Bezirk Hannover-Heide-Weser am Mittwoch mit. Zudem soll am Freitagvormittag um 10.45 eine Aktion vor dem Terminal A stattfinden.

Damit weitetet die Gewerkschaft den Tarifstreit im Öffentlichen Dienst aus. In der Mitteilung des Bundesverbandes heißt es zudem: "Beschäftigten des öffentlichen Dienstes bei Bund und Kommunen, zum anderen örtliche Verhandlungen für Beschäftigte der Bodenverkehrsdienste sowie die bundesweiten Verhandlungen für die Beschäftigten der Luftsicherheit" seien demnach zum Streik aufgerufen. Dadurch müssen sich bundesweit Zehntausende Flugpassagiere auf Ausfälle und Verspätungen gefasst machen.

Hilfe für Erdbebenopfer vom Streik nicht betroffen

Der Warnstreik soll am frühen Freitagmorgen beginnen und in der Nacht auf Samstag enden. Hilfslieferungen zu den Erdbebenopfern in die Türkei und nach Syrien sollen vom Streik ausgenommen sein.

Mit den nun fortgesetzten Warnstreiks wollen die Beschäftigten ihren Forderungen im laufenden Tarifstreit des öffentlichen Dienstes von Bund und Kommunen Nachdruck verleihen. Bis zur zweiten Runde der Tarifverhandlungen am 22. und 23. Februar sind weitere Warnstreiks unter anderem in Hessen, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen angekündigt.

In den laufenden Tarifverhandlungen fordern Verdi und der Beamtenbund dbb 10,5 Prozent mehr Einkommen, mindestens aber 500 Euro mehr für die rund 2,5 Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen. Die Laufzeit des neuen Tarifvertrags soll zwölf Monate betragen. Die Arbeitgeber haben die Forderungen bislang zurückgewiesen.

Die stellvertretende Verdi-Vorsitzende Christine Behle sagte, bei den Beschäftigten der Bodenverkehrsdienste herrsche nach wie vor ein katastrophaler Arbeitskräftemangel. Um diese Situation zu ändern, müsse für sie eine attraktive Lohnerhöhung erfolgen. Die Beschäftigten der Luftsicherheit hätten Anspruch auf eine Erhöhung der Zuschläge in den Manteltarifverträgen. Im "Handelsblatt" (Mittwoch) warnte sie: "Wir brauchen dringend bessere Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten im Luftverkehr, sonst droht der nächste Chaossommer."

"Deutlich mehr Geld, um Lebensunterhalt zu bestreiten"

"Inflation, hohe Energie- und Lebensmittelpreise treiben die meisten Beschäftigten in eine unsichere Situation", sagte Behle laut Verdi-Mitteilung und fügte hinzu: "Viele wissen nicht mehr, wie sie ihre Mieten bezahlen und den Kühlschrank füllen sollen. Sie brauchen deutlich mehr Geld, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten." Das müssten die Arbeitgeber einsehen und dementsprechend reagieren.

Verdi hatte im Januar bereits in zwei anderen Tarifkonflikten die Flughäfen in Berlin und Düsseldorf bestreikt. In der NRW-Hauptstadt ging es um einen neuen Abschluss beim Bodenabfertiger Aviapartner, in Berlin streikten die Beschäftigten der Betreibergesellschaft, der Bodenverkehrsdienste sowie die Luftsicherheitskontrolleure. In Berlin wurde nach dem Warnstreik eine Einigung erzielt.

Letzter großer Streik 2018

Der Luftverkehr ist wegen der zersplitterten Dienstleister extrem streikanfällig, weil viele kleine, sicherheitsrelevante Gruppen streikmächtig genug sind, den Betrieb lahm zu legen. Im Grunde reicht ein Streik der Flughafenfeuerwehr, um den gesamten Betrieb stillzulegen.

In der Vergangenheit haben beispielsweise die Kräfte an der Passagierkontrolle, die Piloten, Techniker, Flugbegleiter, Vorfeldlotsen oder das Bodenpersonal gestreikt. Sie werden teilweise von Spartengewerkschaften vertreten. Verdi hat unter anderem über den hier im Streit stehenden Tarifvertrag des Öffentlichen Dienstes, nach dem viele Beschäftigte der Flughafengesellschaften bezahlt werden, Zugriff auf die Fluginfrastruktur.

Der bisher letzte große Warnstreik mit ähnlichen Folgen liegt bereits einige Jahre zurück: Im April 2018 mussten deutschlandweit Hunderte Flüge annulliert werden, weil die Tarifverhandlungen für die Beschäftigten der Kommunen und des Bundes nicht vorankamen. In acht Bundesländern legten daher bei einem Warnstreik Zehntausende Beschäftigte die Arbeit nieder. Neben Flughäfen waren vielerorts auch der städtische Nahverkehr, Kitas, Kliniken, Verwaltungen und Hallenbäder betroffen.

Verwendete Quellen
  • verdi.de: Mitteilung der Gewerkschaft Verdi vom 15. Februar 2023
  • hannover-heide-weser.verdi.de: Mitteilung der Gewerkschaft Verdi vom 15. Februar 2023
  • Mit Informationen der Nachrichtenagentur dpa
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