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Region Hannover: Warnstreik für eine Woche – Bei Edeka drohen leere Regale


Warnstreik in Zentrallager
In Supermarktregalen in der Region drohen Lücken

Von t-online, cch

28.11.2023Lesedauer: 2 Min.
Frust über Lücken im SupermarktregalVergrößern des BildesMitarbeiter des Einzelhandels bei einer Streikkundgebung (Archivbild): Ein Tarifkonflikt könnte diese Woche zu weniger Waren in Supermärkten führen. (Quelle: Jens Büttner/ZB-REGIO/dpa/dpa-bilder)
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An einem Edeka-Zentrallager in Niedersachsen wird gestreikt. Möglicherweise gibt es kurz vor Weihnachten einen weiteren Streik – nicht nur im Lebensmittelsektor.

Die Arbeit soll sieben Tage lang ruhen: Die Gewerkschaft Verdi hat die Beschäftigten im Edeka-Zentrallager in Lauenau (Landkreis Schaumburg) zum Streik aufgerufen. Noch bis einschließlich Sonntag (3. Dezember) soll die Arbeit niedergelegt werden. "Es handelt sich um den längsten Streik, den es dort je gegeben hat", sagt Gewerkschaftssekretär Mizgin Ciftci.

Den Streik könnten auch Edeka-Kunden in der Region Hannover zu spüren bekommen. Laut Ciftci seien die meisten Streikenden Kraftfahrer, die die Waren in die Filialen befördern. "Die Erfahrung aus anderen Bundesländern zeigt, dass es definitiv zu einem stark ausgedünntem Warensortiment kommen wird." In Filialen der Edeka, aber auch bei Marktkauf und beim Discounter NP drohten leere Regale.

Eine Sprecherin der Regionalgesellschaft Edeka Minden-Hannover sagte hingegen am Dienstag, dass die Belieferung der Märkte derzeit ganz normal erfolgen könne. Sollte der Streik andauern, könne es "möglicherweise vereinzelt" zu Lieferverzögerungen kommen.

Edeka und Verdi verhandeln seit Monaten

Zwischen Verdi und Handel dauern die Tarifverhandlungen bereits Monate an. Die Gewerkschaft fordert 13 Prozent mehr Lohn, mindestens aber 400 Euro im Monat. Die Arbeitgeberseite hat für den Groß- und Außenhandel zuletzt eine Lohnerhöhung in Höhe von acht Prozent in zwei Stufen angeboten, zuzüglich einer Inflationsausgleichsprämie. Laut Gewerkschafter Ciftci beinhalte dieses Angebot aber auch mehrere Nullmonate. Als Nullmonat wird ein Monat bezeichnet, der zwischen dem Auslaufen eines Tarifvertrags und dem Inkrafttreten einer Lohnerhöhung liegt.

Weiter bemängelt er, dass Edeka die Gesprächstermine zuletzt abgesagt habe. Edeka Minden-Hannover wirft wiederum Verdi eine mangelnde Gesprächsbereitschaft vor: "Wir wollen im Sinne unserer Beschäftigten weiterverhandeln. Allerdings bedarf es für einen Tarifabschluss auch einen Sozialpartner, der bereit ist, zu verhandeln." Die aktuellen Streikaufrufe könne der Arbeitgeber nicht nachvollziehen. "Mit dem aktuellen Vorgehen der Gewerkschaft werden die Verhandlungen auf dem Rücken der Beschäftigten ausgetragen", so die Unternehmenssprecherin.

"Wenn es zeitnah keine Einigung gibt, werden wir die Streiks ausweiten", sagt Gewerkschaftler Ciftci im Gespräch mit t-online. "Wir sind bereit, auch im Weihnachtsgeschäft zu streiken."

Am Tag vor Heiligabend drohen Streiks

Der 23. Dezember (Samstag) steht laut seinen Angaben bereits als Streiktag im Einzelhandel fest. Wenn bis dahin die Tarifverhandlungen in Niedersachsen nicht abgeschlossen sind, wolle Verdi "alles nach Hannover mobilisieren". Dann solle in vielen Bereichen des Einzelhandels die Arbeit niedergelegt werden. Beschäftigte von beispielsweise Rewe, Edeka, Aldi, Kaufland, H&M, Primark, Zara, Obi, Ikea und Douglas könnten dann streiken. "Wir wollen dann in Hannover bis zu 1.000 Menschen auf die Straße bringen."

"Die einzelnen Händler gehören zu den Top Ten der vermögendsten Deutschen, aber bei den Beschäftigten kommt davon nichts an", so Ciftci. "Die haben kaum reguläre Beschäftigungsverhältnisse und Angst vor Altersarmut."

Verwendete Quellen
  • Telefonat mit Mizgin Ciftci von Verdi Hannover-Heide-Weser
  • Anfrage an Edeka Minden-Hannover
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