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Onay: Traditionsreiches Bruchmeisteramt für Frauen öffnen


Hannover
Onay: Traditionsreiches Bruchmeisteramt für Frauen öffnen

Von dpa
08.02.2022Lesedauer: 2 Min.
Belit Onay (Die Grünen)Vergrößern des BildesBelit Onay (Bündnis 90/Die Grünen) spricht. (Quelle: Ole Spata/dpa/Archivbild/dpa-bilder)
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Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay (Grüne) will eine jahrhundertalte Tradition der Landeshauptstadt reformieren und das Amt der Bruchmeister künftig für Frauen öffnen. Das Ehrenamt der vier Bruchmeister, die etwa auf dem Schützenfest für Ordnung sorgen, ist bislang allein Männern vorbehalten. "Traditionen leben davon, dass sie mit der Zeit gehen", sagte Onay am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. "Hannover ist eine tolerante, weltoffene Stadt, das Schützenfest und Schützenwesen sollen für alle offen sein."

Bruchmeisterinnen würden dem größten Schützenfest der Welt guttun und ein Zeichen für gelebte, bewegliche Tradition sein, sagte der Rathauschef. Zunächst hatte die "Hannoversche Allgemeine Zeitung" und die "Neue Presse" über das Vorhaben berichtet.

Im Mittelalter sorgten die Bruchmeister einst als städtische Beamte bei Festen für Ordnung und ahndeten Verstöße. Die Ursprünge gehen bis auf das Jahr 1303 zurück. Heutzutage sorgen die Bruchmeister etwa während des Schützenfestes für Ordnung, sie sind zugleich auch Repräsentanten des Schützenwesens. Bruchmeister sollen den bisherigen Regeln zufolge ledig, unbescholten und "von gutem Charakter" sein. Zudem müssen sie Mitglied eines Schützenvereins sein.

Ein Stadtsprecher sagte, Onay habe Ende vergangenen Jahres das Gespräch mit dem zuständigen Verwaltungsrat gesucht, in dem Vertreter von Stadtverwaltung, Politik und der Schützenvereine sitzen, und seinen Wunsch in einem Brief beschrieben. Nachdem das Schützenfest wegen der Pandemie in den vergangenen Jahren ausgefallen war, stehe nun bald die erste Benennung von Bruchmeistern in der Amtszeit des Ende 2019 gewählten Oberbürgermeisters an. An diesem Freitag soll in dem Rat über die Neuregelung grundsätzlich entschieden werden, hieß es.

Onays Vorstoß sorgte laut Berichten der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung" und der "Neuen Presse" für Diskussionen bei den Schützen. Im Internet wurde demnach eine Petition zum Erhalt der Tradition in seiner jetzigen Form gestartet. Im Petitionstext schreiben die Initiatoren: "Wir sind sicher nicht abwertend gegen Frauen veranlagt, im Gegenteil. Es besteht ein Freundschaftsverein, der seit einigen Jahren auch Frauen aufnimmt." Nun werde aber eine Tradition, die in der Stadtgeschichte verankert und klar beschrieben sei, gebrochen. "Hier geht es rein um die traditionelle Art und Weise, die man nicht einfach durch ein politisches Durchwinken verändern sollte."

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