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WDR-Redakteur erhält 100.000 Euro für fünf Stunden im Monat – und verklagt Sender


Journalist verklagt Sender
WDR-Redakteur erhält 100.000 Euro – für fünf Stunden im Monat

Von t-online, tch

Aktualisiert am 28.10.2022Lesedauer: 2 Min.
WDR-Logo am Sendehaus in Köln (Archivbild): Der DJV fordert alle WDR-Beschäftigten in NWR zum Streik auf.Vergrößern des BildesWDR-Logo am Sendehaus in Köln (Archivbild): Döschner verklagt den Sender auf 75.000 Euro Schadenersatz. (Quelle: Ralph Peters/imago-images-bilder)
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Der Redakteur Jürgen Döschner verklagt den WDR wegen Nichtbeschäftigung. Seit September 2019 soll er kaum journalistische Produkte veröffentlicht haben dürfen.

Am Donnerstag hat der Redakteur Jürgen Döschner beim Arbeitsgericht Köln eine Klage gegen die Sendeanstalt WDR eingereicht. Seine Themenvorschläge sollen immer wieder abgelehnt worden sein, sodass der Journalist seit 2019 nur noch für ein Zehntel der früheren Zeit auf Sendung war, wie aus einem Bericht von "Kölner Stadt-Anzeiger" und "Correctiv" hervorgeht.

Nun fordere er eine "Geldentschädigung wegen Nichtbeschäftigung" in Höhe von 75.000 Euro. Döschners Anwalt sagte gegenüber dem "Kölner Stadt-Anzeiger" und "Correctiv", dass sie davon überzeugt seien, eine Nichtbeschäftigung nachweisen zu können.

WDR zahlt 100.000 Euro Jahresgehalt – bei fünf Monatsstunden

Insgesamt arbeite Döschner nur noch höchstens fünf Stunden im Monat, beziehe allerdings weiterhin sein Jahresgehalt von rund 100.000 Euro, heißt es. Ein möglicher Grund für die stark verkürzte Sendezeit des Journalisten: Er soll sich gegen die Kohleindustrie in NRW positioniert haben.

Ein Beitrag Döschners, in dem der damalige NRW-Ministerpräsident Armin Laschet einräumte, einen Vorwand für die Räumung des Hambacher Forsts gesucht zu haben, löschte der WDR. Begründet wurde das später damit, dass interne Abläufe nicht eingehalten worden seien.

WDR hätte Döschner als Russland-Experten einsetzen können

Im Zuge des Ukraine-Krieges hätte es nahegelegen, den ehemaligen ARD-Hörfunkstudioleiter in Moskau zurate zu ziehen – Anfang der 2000er Jahre hatte Döschner diese Position inne. Auch spreche er fließend Russisch und sei 2014, während des Krieges in der Ostukraine, für Reportagen ins Krisengebiet gereist.

Die Gewerkschaft Verdi hatte im April dieses Jahres den WDR vorgewarnt: Mit einer schriftlichen Mahnung soll der Sender aufgefordert worden sein, die Nichtbeschäftigung zu beenden. Auf Anfrage von "Kölner Stadt-Anzeiger" und "Correctiv" hatte der WDR mitgeteilt, dass die Entscheidung, ob Beitragsangebote einzelner Redakteurinnen berücksichtigt werden oder nicht, allein im Ermessen der jeweils abnehmenden Programmbereiche liege. Eine Antwort auf die Frage, warum keines von Döschners Themenangeboten angenommen worden sei, gab die Anstalt nicht.

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