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Attendorn: Mädchen in NRW fast ihr Leben lang eingesperrt – das wird nun aus ihr


Fall in Nordrhein-Westfalen
Kleines Mädchen war jahrelang eingesperrt – was nun aus ihr wird

Von t-online, pb

Aktualisiert am 06.11.2022Lesedauer: 2 Min.
Mädchen im Garten (Symbolfoto): Das jahrelang festgehaltene Kind hat wohl nie einen Wald gesehen.Vergrößern des BildesMädchen im Garten (Symbolfoto): Das jahrelang festgehaltene Kind hat wohl nie einen Wald gesehen. (Quelle: George Mdivanian/imago images)
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Der Fall eines Attendorner Mädchens schockiert viele: Sie wurde von ihrer Mutter über sechs Jahre zu Hause festgehalten. Die Ermittler rätseln.

Der Fall des offenbar über Jahre hinweg in einem Haus festgehaltenen Mädchens beschäftigt die Staatsanwaltschaft im Sauerland weiter. Der Siegener Oberstaatsanwalt Patrick Baron von Grotthuss sagte am Sonntag der Nachrichtenagentur dpa, dass in dem Fall weiter Zeugenvernehmungen laufen – auch das Umfeld der Familie würde nun befragt.

Am Samstag war bekannt geworden, dass ein acht Jahre altes Mädchen namens Maria nahezu sein gesamtes Leben lang in einem Haus im Ort Attendorn im Sauerland festgehalten worden sein soll. Der Mutter und zwei Großeltern wird Freiheitsberaubung und Misshandlung von Schutzbefohlenen vorgeworfen. Die Hintergründe sind noch vollkommen unklar.

Hinweise auf eine Misshandlung soll es nicht geben. Jugendamt und Polizei waren nach Angaben der Staatsanwaltschaft im September mit richterlichem Beschluss an dem Haus vorstellig geworden.

Familie schweigt – Staatsanwaltschaft ermittelt im Umfeld

Die Mutter und die Großeltern des Kindes schweigen weiterhin. Gegen sie wird wegen Freiheitsberaubung und Misshandlung von Schutzbefohlenen ermittelt. Man versuche nun, "irgendwie die Motivlage" zu beleuchten, erklärte von Grotthuss zum Hintergrund. Die Frage, "warum das Ganze" passiert sei, sei für die Staatsanwaltschaft sehr wichtig.

Zugleich wurde bekannt, wie mit dem Kind nun weiter verfahren wird. Der Oberstaatsanwalt sagte, dass bereits ein Antrag für Maria gestellt sei, einen sogenannten gerichtlichen Ergänzungspfleger beizuordnen. Sie befindet sich derzeit in einer Pflegefamilie.

"Die Eltern können ja nicht mehr für das Kind entscheiden, zumindest die Mutter jetzt nicht", erklärte er. Dafür müsse ein Familiengericht jemanden bestimmen, um die Interessen des Mädchens wahrzunehmen. Der nächste Schritt wäre dann eine Begutachtung des Kindes. Der Vater lebe getrennt von der Familie.

Kinderverein kritisiert Jugendamt – Überprüfung angekündigt

Der Geschäftsführer des Deutschen Kindervereins, Rainer Rettinger, kritisierte im WDR das Vorgehen des Jugendamts in dem Fall. Die Behörde sei zuvor eingegangenen anonymen Hinweisen nicht ausreichend nachgegangen und habe sich von Marias Großeltern an der Tür "abwimmeln lassen".

In dem Fall seien "viele Fragen erlaubt: an die Polizei, die Staatsanwaltschaft und das Jugendamt." Er forderte eine Verdopplung des Fachpersonals in den Jugendämtern. Der Kreis Olpe teilte mit, dass man das Vorgehen des Jugendamts nun überprüfen wolle. Landrat Theo Melcher sagte dem Sender: "Ich hoffe, die Ermittlungen geben Antworten auf die uns alle bewegende Frage, warum das Mädchen über so viele Jahre versteckt wurde und ihm ein ,normales‘ Kinderleben verweigert wurde."

Verwendete Quellen
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