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Köln: Aktivisten kapern Werbevitrinen mit fiktivem Uli Hoeneß-Interview


"In Katar passiert nichts Illegales"
Aktivisten kapern Werbevitrinen mit fiktivem Hoeneß-Interview

Von t-online, ads

17.11.2022Lesedauer: 2 Min.
Im Essen halten Fans ein Transparent gegen die WM in Katar (Archivbild): Eine Aktivisten-Gruppe hat eine noch öffentlichkeitswirksamere Option gewählt.Vergrößern des BildesIm Essen halten Fans ein Transparent gegen die WM in Katar (Archivbild): Eine Aktivisten-Gruppe hat eine noch öffentlichkeitswirksamere Option gewählt. (Quelle: Eibner-Pressefoto/Heike Feiner/imago images)
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Mit Plakaten prangern Aktivisten die Fußball-WM in Katar an. Die Aktion hat in Köln nun den Staatsschutz auf den Plan gerufen – und das nicht zum ersten Mal.

Mit einer neuerlichen Aktion an den Haltestellen in Köln-Deutz und am Heumarkt hat die Gruppe "Dies Irae" am Mittwochabend in Köln für Trubel gesorgt. "In Katar passiert nichts Illegales" prangt auf dem neuesten Plakatmotiv, weiter unten ist ein Bild zu sehen, das einen minimal zensierten Uli Hoeneß zeigt, mit der Unterschrift "Menschenrechtsexperten, die am Tropf des Profifußballs hängen, sind sich einig: Die Winter-WM in Katar wird eine Mordsgaudi". In dem Emirat findet in weniger als einer Woche die Fußball-Weltmeisterschaft statt – das passt vielen nicht.

Denn die WM soll durch Korruption in dem Wüstenstaat gelandet sein, seitdem sind bei den Vorbereitungen zahlreiche Arbeiter ums Leben gekommen. Das Land schränkt zudem die Rechte von Frauen und homosexuellen Menschen stark ein. Dennoch setzen sich hochrangige Funktionäre wie Uli Hoeneß für die WM ein, der die WM unter anderem als Besserungsmöglichkeit für die Lage im Land darstellt. Genau das nehmen die Aktivisten auf den Plakaten auf die Schippe.

Dort ist die Rede vom "passionierten Menschenrechtsexperten Uli H.", der angibt, sein Engagement für Katar beruhe allein auf der Überzeugung, "dass durch aufgeblasene Sport-Events vor Ort vieles besser wird": "Nehmen Sie die Olympiade in Russland oder China, die spielen nun ganz vorne mit, wenn's um Menschenrechte geht!".

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Die Kölner Verkehrsbetriebe (KVB) wollen auf t-online-Anfrage Strafanzeigen stellen. Ein Sprecher spricht jedoch von einem geringen Schaden, weil die Plakate in der Nacht aufgetaucht sind und schnell entdeckt wurden. Weil die Ermittlungsbehörden ein politisches Motiv hinter der Aktion sehen, ist bereits der Staatsschutz informiert, wie die Polizei Köln t-online mitteilt. Er prüfe aktuell, ob bei der Aktion eine Sachbeschädigung begangen worden sein könnte.

Trotz wiederholter Aktionen bislang keine Ermittlungen gegen Gruppe

Bereits in der Vergangenheit hatte dieselbe Gruppe Aktionen in der Domstadt unternommen, zuletzt im Sommer: Damals wurden Plakate aufgehängt, die den Umgang des Erzbistums Köln mit den Missbrauchsvorwürfen zum Thema hatten. Mehr dazu lesen Sie hier.

Strafrechtliche Konsequenzen hat es für die Gruppe offenbar bislang nicht gegeben, wie ein Sprecher der Kölner Polizei t-online erklärt. Da die Plakate als Satire, und damit als Ausdruck der Meinungsfreiheit, zu erkennen seien, und in den bekannten Fällen nichts beschädigt wurde, kam es demnach bislang nicht zu strafrechtlichen Ermittlungen.

Auch in anderen großen deutschen Städten ist es in den vergangenen Jahren zu sogenannten Adbusting-Aktionen gekommen. Dort werden in der Regel satirische Inhalte als Werbung getarnt zum Beispiel in Werbevitrinen aufgehängt. Das aktuelle Plakat ist in den sozialen Medien auch in Hamburg und Frankfurt am Main aufgetaucht.

Verwendete Quellen
  • instagram.de/nervtjeden
  • Telefonat mit Sprecher der Polizei Köln
  • Anfrage beim den Kölner Verkehrsbetrieben
  • Eigene Recherche
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