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Aktivisten in Lützerath: "Polizei gefährdet Menschenleben im Tunnel"


Räumung von Lützerath
Aktivisten: "Polizei riskiert Leben der Menschen im Tunnel"

Von Laura Isabel Schameitat

13.01.2023Lesedauer: 2 Min.
Nachrichten
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Der Aachener Polizeipräsident Dirk Weinspach (Mitte) und Polizisten stehen am Eingang des Tunnels. (Quelle: CHRISTIAN MANG/Reuters)

In Lützerath spitzt sich die Lage um den unterirdischen Tunnel zu. Aktivisten werfen der Polizei Gefährdung von Menschenleben vor, die weist das von sich.

Die Situation der in einem unterirdischen Tunnel in Lützerath befindlichen Aktivisten spitzt sich nach Angaben der Gruppierung "Lützerath lebt" am Freitagabend weiter zu. Zwei Aktivisten befinden sich laut Ronni Zepplin, Sprecherin der Gruppierung, weiterhin in dem unterirdischen Bereich. "Wir machen uns Sorgen um unsere Leute", sagte Zepplin in einem Telefonat mit t-online.

Es gäbe derzeit "keinen Weg des Kontakts" zu den zwei Aktivisten im Tunnel, so Zepplin. Der Aufenthalt in dem Tunnel sei "prinzipiell sicher", solange die Polizei nicht weiter versuche, den Bereich zu räumen. Zepplin betont: "Wir halten die Sicherheitsstandards ein." Die Räumungsversuche der Polizei brächten die Menschen in dem Tunnel in Lebensgefahr, argumentiert die Aktivistin. Das geschehe auch durch Baumfällungen rund um den Tunnel, bei denen Bäume auf den Tunnel fallen und den unterirdischen Gang zum Einsturz bringen könnten. Ob die zwei Aktivisten in dem Tunnel über ausreichend Lebensmittel und Wasser verfügten, konnte Zepplin nicht sagen. "Wir gehen davon aus, dass sie sich für einige Tage oder Wochen vorbereitet haben", sagte sie.

Die zwei vermummten Protestler, die sich selbst "Pinky und Brain" nennen, befinden sich seit gestern Morgen in dem selbst gegrabenen Tunnel. Auf Youtube hatte "Lützerath lebt" ein Video veröffentlicht, in dem sich die beiden Männer mit verzerrten Stimmen zu Wort melden und den Tunnel als "effektive Verteidigungsform" gegen die Räumung bezeichnen. Ihr Ziel sei es, den Polizeieinsatz so sehr in die Länge zu ziehen, dass Aktivisten an der Oberfläche eine Räumung doch noch verhindern können.

Polizei: "Wir gewährleisten die Sicherheit im Tunnel"

Die Polizei widerspricht den Aussagen Zepplins. Raphael Bringmann, Pressesprecher der Polizei Aachen, betonte gegenüber t-online: "Wir möchten mit aller Kraft vermeiden, dass jemand in Lebensgefahr gerät und sorgen mithilfe von Fachpersonal von Feuerwehr und Technischem Hilfswerk (THW) dafür, die Sicherheit der Menschen im Tunnel zu gewährleisten." Dafür habe die Feuerwehr Sauerstoff in den Tunnel eingeleitet, ein Gerät wälze die Luft um und messe zudem die Sauerstoffkonzentration unter Tage.

Der Aufenthalt in dem Tunnel sei an sich bereits "lebensgefährlich", so Bringmann. Die Polizei sorge nun mithilfe des THW dafür, dass nichts von oben auf den Tunnel falle. "Das THW hat dafür auch eine alte Mauer, die sich über dem Tunnel befindet, abgesichert." RWE habe zudem Batterien für die Stromversorgung der Aktivisten in dem unterirdischen Gang zur Verfügung gestellt.

Harte Vorwürfe der Aktivisten, Polizei widerspricht

"Lützerath lebt" wirft der Polizei zudem vor, Journalisten und Aktivisten aus dem Bereich des Tunnels "zu verbannen", um "ohne Öffentlichkeit" den Tunnel räumen zu können. Die Polizei wiederum weist diese Vorwürfe entschieden von sich. "Jeder Medienvertreter hat zu jeder Zeit Zutritt zu dem Bereich und Freiraum, sich dort zu bewegen", so Bringmann. Zudem seien "parlamentarische Beobachter" vor Ort. Bringmann: "Ich finde diese Anschuldigungen der Aktivisten sehr hart."

Wie und ob die Räumung des Tunnels in der Nacht weiter fortschreiten könne, wollte Bringmann nicht beantworten. "Dazu werden wir uns aus taktischen Gründen nicht äußern", so der Polizeisprecher.

Verwendete Quellen
  • Telefonat mit Ronni Zepplin, Sprecherin von "Lützerath lebt"
  • Telefonat mit Raphael Bringmann, Pressesprecher der Polizei Aachen
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