Schwer zu besiegen: Das ist der größte Trumpf des 1. FC Köln

Der 1. FC Köln ist in der Bundesliga schwer zu besiegen. Das will die Mannschaft von Steffen Baumgart gegen RB Leipzig erneut beweisen.

Beim 1. FC Köln herrschte am Freitag hinter den Kulissen eine gewisse Unruhe. Am Vormittag gaben die Geißböcke bekannt, dass man sich nach der laufenden Saison von U21-Trainer Mark Zimmermann trennen werde. Die zweite Mannschaft kämpft in der Regionalliga West gegen den Abstieg, doch erst im Sommer soll eine Veränderung auf dem Trainerposten her.

FIFA-Wirbel und Frauen-Debakel

Tagsüber wiederum warteten die Verantwortlichen auf eine Nachricht der FIFA. Der Weltverband hatte angekündigt, noch in dieser Woche ein Urteil in der Causa Jaka Cuber Potocnik zu sprechen: Der 17-Jährige war vor einem Jahr aus seiner Heimat Ljubljana nach Köln gewechselt. Doch sein Ex-Klub Olimpija hat den FC verklagt, fordert eine Millionen-Entschädigung. Angeblich droht sogar eine Transfersperre. Die FIFA aber meldete sich am Freitag nicht mehr.

Und dann war da noch der Start in die Frauen-Bundesliga für den 1. FC Köln – und dieser wurde zu einem Debakel. Die Geißböcke unterlagen zum Hinrunden-Abschluss der SGS Essen nach einer indiskutablen Leistung mit 0:4 (0:2). Eine auch in der Höhe verdiente Pleite, die Fragen nach dem Zustand der Mannschaft aufwirft. Es war das sechste Ligaspiel in Folge ohne Sieg, in fünf davon blieb die Mannschaft von Sascha Glass ohne eigenes Tor.

FC selbstbewusst gegen Leipzig

Ganz anders und in Ruhe konnte sich die Mannschaft von Trainer Steffen Baumgart auf das Heimspiel gegen RB Leipzig vorbereiten. Personell hat sich die Lage etwas entspannt, Jonas Hector und Davie Selke sind fit. Der Start ins Jahr ist gelungen, die fünf Punkte aus drei Spielen haben dem FC geholfen, sich im Mittelfeld der Liga festzusetzen. Zahlreiche Spieler zeigen aufsteigende Form, so kann auch RB als Gegner nicht verängstigen.

Es gibt fraglos derzeit keine formstärkere Mannschaft als die Roten Bullen, sage und schreibe 17 Pflichtspiele in der Liga, der Champions League und im DFB-Pokal in Folge ohne Niederlage. Doch der FC weiß um die personellen Sorgen des Gegners ohne Stammkeeper Gulacsi, Spielmacher Olmo und Super-Stürmer Nkunku. RB ist nicht unverwundbar, das hat der FC im Hinspiel (2:2) bewiesen.

Der FC ist schwer zu bezwingen

Kann Steffen Baumgart seinen Trainer-Kumpel Marco Rose also ausgucken und ähnlich wie beim FC Bayern für eine Überraschung sorgen? Neben der zuletzt überragenden Laufleistung dürfte es dafür eine ebenso fehlerfreie Defensive benötigen, für die zuletzt niemand sinnbildlicher stand als der erstarkte Jeff Chabot. Mit 61 Balleroberungen, 21 abgefangene Pässe und 22 Klärungsaktionen in den drei Spielen 2023 zeigte der Innenverteidiger Qualitäten, die er bis dato im FC-Dress so nicht hatte auf den Platz bringen können.

Können der "Abwehr-Jeff" und seine Teamkollegen am Samstag also RB aufhalten? Ein Sieg würde die Geißböcke in die obere Tabellenhälfte spülen. Doch schon ein Unentschieden wäre ein wichtiger Erfolg für den FC. Keine andere Mannschaft in der Liga hat mehr Punkte-Teilungen bislang als Köln. Überdies gab es in der Hinrunde nur gegen zwei der aktuellen Top 7 eine Niederlage, überhaupt nur zwei Pleiten zuhause. Auch das ist ein Markenzeichen des FC in dieser Saison: Nur sechs Mannschaften haben seltener verloren.