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Till Lindemann: KiWi-Verlag beendet Zusammenarbeit und erntet Kritik


Vorwürfe gegen Rammstein-Sänger
Wegen Till Lindemann: Kölner Verlag erntet Kritik

Von t-online, fe

Aktualisiert am 03.06.2023Lesedauer: 3 Min.
imago images 0160972092Vergrößern des BildesTill Lindemann (Archivbild): Der 60-Jährige sieht sich schweren Vorwürfen ausgesetzt. (Quelle: IMAGO/Gonzales Photo/Sebastian Dammark)
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Kiepenheuer & Witsch mit Hauptsitz in Köln arbeitet nicht mehr mit Rammstein-Frontmann Till Lindemann zusammen. Die Entscheidung spaltet die Leserschaft.

Der Kölner Verlag Kiepenheuer & Witsch (KiWi) hat die Zusammenarbeit mit Rammstein-Sänger Till Lindemann beendet. Vorangegangen waren bisher nicht bewiesene Vorwürfe von Frauen wegen Sexpartys und der Untermischung von K.-o.-Tropfen*. Nun will KiWi auf ein Musikvideo aufmerksam geworden sein, das Lindemann 2020 in Form eines Pornofilms veröffentlichte.

Der Clip, der den Sänger bei sexuellen Handlungen mit mehreren jungen Frauen zeigt, brachte das Fass des Verlages zum Überlaufen. Nach zwei Gedichtbänden, die Lindemann bei KiWi veröffentlichte, ist nun Schluss mit der Zusammenarbeit.

Diese Entscheidung machte der Verlag auch auf seinen Social-Media-Kanälen publik. Auf Instagram spaltet der Beitrag von KiWi die Nutzer – während die einen den Verlag für diesen Schritt loben, kritisieren ihn andere und werfen der Verlagsleitung eine Vorverurteilung des Sängers und Dichters vor.

"Die einzig richte Entscheidung"

"Lieber den Geschäftspartner fallen lassen, bevor man selbst mit negativen Schlagzeilen in Verbindung gebracht wird", schreibt ein Nutzer, der sich mit dem Rammstein-Sänger solidarisiert. "Solche Freunde und Geschäftspartner braucht niemand", meint er weiter. "Ihr habt Schiss vor dem Hate und habt euch subjektiv schon entschieden, dass Lindemann Schuld hat", kommentiert den Beitrag des Verlages ein weiterer Nutzer, der in dasselbe Horn wie sein Vorredner stößt.

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"Traurig, dass auf Gerüchte mehr gegeben wird anstatt die Wahrheit abzuwarten", schreibt ein anderer. "Bis jetzt sind das alles nur Gerüchte und es gibt keine stichfesten Beweise gegen Till Lindemann."

Andere Kommentatoren reagieren positiv auf das Statement von KiWi: "Deutliches Statement samt Entscheidung, vielen Dank!", schreibt eine Nutzerin. Als "wichtig und richtig" wird die Entscheidung des Verlages von einer anderen Verfasserin beurteilt. "Einzig richtige Entscheidung, aber es ist bitter für alle Betroffenen, dass es erst jetzt geschieht."

Vielen Nutzern kommt die Entscheidung zu spät

Bereits 2020 hatte es Kritik an Kiepenheuer & Witsch gegeben, nachdem er den Gedichtband "100 Gedichte" von Lindemann veröffentlichte. In diesem ist ein Gedicht enthalten, in dem das lyrische Ich von der Vergewaltigung einer schlafenden Person erzählt. Die Entscheidung des Verlages kommt für viele Menschen daher zu spät – zumal der genannte Pornofilm ebenfalls schon vor drei Jahren im Netz kursierte.

"Erst wegschauen, obwohl Frauen als Objekt behandelt werden und gutes Geld damit verdienen. Jetzt aber Unwissenheit und Empörung äußern", wirft eine Nutzerin dem Verlag vor. "Lange haben Sie sehr profitiert von einem Mann, der mit seiner Literatur Vergewaltigung unter K.-o.-Tropfen verherrlicht. Da fiel Ihnen nichts ein?", meint auch eine weitere Kommentatorin.

Obwohl viele Nutzer dem Verlag vorwerfen, nun verzweifelt den Kopf aus der Schlinge ziehen zu wollen, begrüßen sie die Entscheidung dennoch: "Besser spät, als nie", so der Konsens. Und ein Nutzer hat einen Vorschlag zur Versöhnung: "Schön wäre es, wenn Ihr den Gewinn, welcher das Buch abgeworfen hat, an 'Frauen gegen Gewalt' etc. spendet."

*Die Berliner Staatsanwaltschaft hat das Ermittlungsverfahren gegen Till Lindemann am 29. August eingestellt. Es konnten keine Belege für ein strafbares Verhalten gefunden werden. Hier lesen Sie die Details zu der Entscheidung. Damit handelt es sich bei dem Sänger der Band Rammstein weder offiziell um einen Tatverdächtigen noch um einen Beschuldigten.

Verwendete Quellen
  • instagram.com: Beitrag von @kiwi_verlag
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