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Köln: Museum Ludwig erforscht Zeit


Kunst, Zeit und Interaktion
Museum Ludwig Köln zeigt einzigartige Werke zum Thema Zeit

Von dpa
Aktualisiert am 09.08.2023Lesedauer: 2 Min.
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Der Eingang zum Museum Ludwig: Hinter diesen Türen wird Zeit neu erforscht. (Quelle: IMAGO/Horst Galuschka )
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Die neue Ausstellung im Museum Ludwig Köln erforscht zahlreiche Zeitperspektiven. Im besonderen Fokus steht die Verbindung von Zeit und Arbeit.

Etwa alle zwei Jahre präsentiert das Museum Ludwig in Köln zeitgenössische Kunst aus seiner umfangreichen Sammlung in einer frischen Inszenierung. Bei dieser Gelegenheit rückt der Fokus diesmal auf vielfältige Interpretationen von Zeit. Die neue Ausstellung mit dem Titel "Perspektiven der Zeit" eröffnet am kommenden Donnerstag (10. August).

Mehrere der vertretenen Künstler befassen sich intensiv mit dem ursprünglich westlichen Konzept der messbaren Zeit, das im Laufe der Zeit immer weiter verfeinert wurde und zur Strukturierung von Arbeitsprozessen führte. Bereits im Mittelalter wurden in den Herzstücken der Textilindustrie Glockentürme errichtet, die die Zeit nicht nur visuell über Ziffernblätter, sondern auch akustisch durch Glockenschläge und Glockenspiele veranschaulichten. So entstanden allmählich die modernen Städte im Takt der Uhr, die von der unerbittlichen Herrschaft der Zeitgeber geprägt waren.

Zeit und Arbeit

Die Verbindung zwischen Zeit und Arbeit verdeutlicht Kuratorin Barbara Engelbach unter anderem durch eine beeindruckende Installation von Oskar Murillo. Die Installation zeigt lebensgroße Pappmaché-Figuren, die in Arbeitskleidung halbkreisförmig angeordnet sind. Diese "Effigies" – lebensechte Repräsentanten realer Menschen – stellen Freunde und Bekannte von Murillo aus seiner Heimatstadt La Paila in Kolumbien dar. Viele von ihnen arbeiteten ähnlich wie Murillos Eltern unter schwierigen Bedingungen in einer örtlichen Süßwarenfabrik.

Die Ausstellung zieht außerdem Parallelen zu den Arbeitsbedingungen der sogenannten Gastarbeiter im Nachkriegsdeutschland. Die Fotografin Asimina Paradissa kam 1966 aus Griechenland nach Westdeutschland und verrichtete dort Fließbandarbeit in Fabriken. Paradissa erzählt: "Ein Kontrolleur stand neben uns mit einem Zeitmesser und überwachte, wie lange wir für unsere Aufgaben brauchten. Wenn er da war, fühlte man sich unter Druck und arbeitete noch schneller." Paradissa war einerseits in diesen Prozess eingebunden, aber gleichzeitig als Fotografin auch eine reflektierende Beobachterin.

Zeit ist nicht liniear

Die Wahrnehmung von Zeit kann sich verdichten oder dehnen. Liegt man beispielsweise im Krankenhaus und langweilt sich, können Stunden endlos erscheinen. Die US-amerikanische Künstlerin Carolyn Lazard veranschaulicht dies in ihrer Skulptur "Zeitliche Ausdehnung" (Extended Stay): Die Arbeit besteht lediglich aus einem schwenkbaren Arm, an dessen Ende ein Monitor befestigt ist. Dort werden unaufhörlich Fernsehprogramme gezeigt.

Einen fröhlichen Akzent setzt das Werk des amerikanischen Pop-Art-Künstlers Robert Rauschenberg (1925-2008) aus dem Jahr 1968. Um es zu betrachten, muss der Betrachter klatschen oder rufen. Dadurch werden Ansichten von Stühlen hinter einer Plexiglasscheibe sichtbar. "Die volle Dimension des Kunstwerks erschließt sich erst, wenn man bereit ist, aktiv daran teilzunehmen", erklärt Kuratorin Engelbach. Sie glaubt, dass dies auch mit dem Zeitgeist am Ende der 60er Jahre zusammenhängt, als Live-Übertragungen im Fernsehen - wie beispielsweise die erste Mondlandung - ein Gefühl der Gleichzeitigkeit vermittelten.

Dieser Text wurde mit maschineller Unterstützung erstellt und redaktionell geprüft. Wir freuen uns über Hinweise an t-online@stroeer.de.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
Transparenzhinweis

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