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Köln: Moschee in Chorweiler schweigt nach Taliban-Auftritt weiter


Taliban-Auftritt in Köln
Ohrenbetäubendes Schweigen

MeinungVon Nils Frenzel

30.11.2023Lesedauer: 2 Min.
Meinung
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Die Ditib-Zentralmoschee in Köln: In Chorweiler war ein hochrangiger Taliban-Vertreter zu Gast. (Quelle: IMAGO/Christoph Hardt)

Der Auftritt eines hochrangigen Taliban-Funktionärs wurde von der Ditib-Gemeinde in Köln-Chorweiler schnell verurteilt. Seitdem schweigt die Gemeinde. Offene Fragen bleiben unbeantwortet.

Zugegeben, die erste Reaktion kam schnell: Nachdem bekannt geworden war, dass in der Ditib-Moschee in Köln-Chorweiler ein ranghohes Mitglied der Taliban aufgetreten war, teilte die lokale Ditib-Gemeinde nur einen Tag später ein Statement auf ihrer Internetseite und ihrem Facebook-Account.

In dieser Mitteilung verurteilte die Ditib-Moschee in Köln-Chorweiler die abgehaltene Veranstaltung, in der Abdul Bari Omar, Direktor der Nationalen Lebensmittel- und Arzneimittelbehörde der Taliban, für Spenden geworben hatte. Man sprach von "Hausfriedensbruch" und erteilte dem Verein, der die Räumlichkeiten für den Auftritt angemietet hatte, mit sofortiger Wirkung Hausverbot. Außerdem distanziere man sich "in aller Entschiedenheit" und sei "zutiefst enttäuscht, dass unser Vertrauen dermaßen ausgenutzt wurde". Wichtige Worte zur richtigen Zeit, könnte man meinen. Allerdings war seitdem von den Ditib-Verantwortlichen nichts mehr zu hören.

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Offenbar kein Interesse an Aufklärung

Aber die Aufarbeitung eines Skandals endet nicht mit der Veröffentlichung eines einzelnen Statements. Sie beginnt dort erst. Und erst recht dann, wenn es noch viele offene Fragen gibt. Und die gibt es, auch mehrere Wochen nach dem Auftritt, mehr denn je.

Wer ist der einladende "Kulturverein der Kunar Jugendlichen e.V." überhaupt? Kennt die lokale Ditib-Gemeinde einzelne Mitglieder des Vereins? Wieso konnte er die Räume in der Moschee anmieten? Wie sind die Strukturen dieses Vereins? Hat er in Chorweiler schon in der Vergangenheit Veranstaltungen abgehalten? Und gab es niemanden von der Moschee, der Abdul Bari Omar am 15. November erkannt hat? Wäre er wirklich so ungebeten gewesen – hätte man ihn nicht spätestens am selben Tag ausschließen können?

Seit Bekanntwerden des Taliban-Auftritts hat t-online kontinuierlich nachgefragt.

Gerne hätten wir mit einem Verantwortlichen gesprochen, um zu berichten, was die Moschee von der Veranstaltung wusste – und was eben nicht. Sowohl an den Ditib-Zentralverband als auch an die Ditib-Moschee in Köln-Chorweiler stellte unsere Redaktion sowohl schriftlich als auch telefonisch mehrere Anfragen.

Ein verschickter Fragebogen blieb unbeantwortet. Eine "entschiedene Distanzierung", wie in der schnell veröffentlichten Mitteilung propagiert wurde, sieht anders aus. Wer so hartnäckig schweigt, scheint etwas zu verbergen. Beantworten Sie unsere und alle anderen Fragen. Sonst schädigen Sie weiter Ihren Ruf.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Presseanfragen vom 17. und 21. November 2023
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