1. FC Köln "Hat uns nicht gefallen": Kessler reagiert auf Schwäbe
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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Wollte Marvin Schwäbe den 1. FC Köln nach dem Abstieg verlassen oder nicht? Die Verantwortlichen der "Geißböcke" bleiben nach der Kritik des Torhüters bei ihren Aussagen.
Marvin Schwäbe zählt zu den größten Verlierern beim 1. FC Köln. Innerhalb weniger Monate wurde der Torhüter vom potenziellen DFB-Kandidaten zur Nummer zwei in der 2. Liga. In einem Interview mit dem "Kicker" äußerte der 29-Jährige zuletzt erstmals offen seinen Unmut über seine aktuelle Situation.
Schwäbe dementierte dabei, er habe den Verein im Falle eines Abstiegs zwingend verlassen wollen. Die Verantwortlichen des Klubs aber hatten genau das in den vergangenen Monaten mehrfach gesagt. Erst, als ihm "von verschiedenen Seiten" mitgeteilt worden war, dass Jonas Urbig die neue Nummer eins werde, habe er sich nach anderen Klubs umgeschaut.
Leistungsprinzip außer Kraft gesetzt?
Gleichzeitig stellte der Torhüter das Leistungsprinzip infrage. Denn immerhin war Urbig bereits vor Beginn der Vorbereitung – aufgrund von Schwäbes angeblichem Wechselwunsch – öffentlich von den Verantwortlichen zur neuen Nummer eins erklärt worden.
Schwäbes Äußerungen stießen beim 1. FC Köln derweil auf wenig Verständnis. Sportchef Christian Keller hielt sich jedoch zurück und betonte lediglich, dass das Leistungsprinzip "immer und auf jeder Position" gelte. Zu Schwäbes Vorwurf, er habe nie einen Wechselwunsch geäußert, nahm der Geschäftsführer Sport nicht Stellung.
Stattdessen äußerte sich nun Thomas Kessler, der Leiter der Lizenzspielerabteilung. Der ehemalige Torhüter erklärte in einem Interview mit dem "Geissblog": "Selbstverständlich hat uns das nicht gefallen, insbesondere weil es in der Öffentlichkeit ausgetragen wurde." Intern habe man nach Schwäbes Äußerungen das Gespräch mit ihm gesucht. "Für uns ist das Thema damit abgeschlossen", fügte Kessler hinzu.
1. FC Köln hält an seinen Aussagen fest
Dass Schwäbe den Verantwortlichen widersprach und behauptete, er habe nie eine Wechselabsicht mitgeteilt, ließ der 38-Jährige jedoch nicht unkommentiert. "Wir stehen zu unseren Aussagen, da sie der Realität entsprechen." Schwäbe habe sehr wohl intern erklärt, den Verein im Falle eines Abstiegs verlassen zu wollen.
Da der Keeper jedoch keinen neuen Arbeitgeber gefunden hat, wird er nun mindestens bis zur Öffnung des Winter-Transferfensters als Nummer zwei beim FC bleiben. Dennoch habe er weiterhin die faire Chance, sich im Training aufzudrängen und Urbig Konkurrenz zu machen.
"Das Leistungsprinzip wurde nicht außer Kraft gesetzt. Jonas Urbig hat zum aktuellen Zeitpunkt die Nase vorn und genießt zu Recht unser Vertrauen", unterstrich Kessler. Das letzte Wort in dieser Personalie scheint jedoch noch nicht gesprochen zu sein. Spätestens im Winter dürften die Diskussionen um die neue Nummer zwei wieder an Fahrt aufnehmen.
- Geissblog