Show in Köln findet nicht statt Terror-Ermittlungen gegen Musiker: Konzert abgesagt

Die irische Rapgruppe Kneecap sollte im September in Köln auftreten. Das Konzert in der Live Music Hall wird jedoch abgesagt – wegen Terror-Ermittlungen.
Für die irischen Musiker der Gruppe Kneecap hätte es nicht besser laufen können: Seit der Veröffentlichung ihrer ersten Single "C.E.A.R.T.A." im Jahr 2017 ging es für die Rapper aus der Stadt Belfast steil nach oben – im vergangenen Jahr erschien sogar ein teils fiktionaler Kinofilm, der den Werdegang des Trios zeigte.
Durch den nach der Gruppe benannten Film wurden die Rapper, die ihre Texte auf Irisch und Englisch schreiben, international populär. Zuletzt trat das Trio bei dem angesagten Coachella-Festival auf. Im September 2025 sollten die drei Musiker auch nach Köln kommen, um in der Live Music Hall in Ehrenfeld ein Konzert zu spielen. Doch daraus wird nichts. Das Konzerte wurde – wie auch Shows in Berlin und Hamburg – abgesagt. Der Grund: Die britische Anti-Terror-Polizei hat Ermittlungen gegen die Hip Hop-Formation eingeleitet.
Kneecap-Absage in Köln: Künstler solidarisieren sich
So sollen die Musiker bei einem Konzert in London vergangenen Jahr zum Mord an Abgeordneten aufgerufen sowie die Terrororganisationen Hamas und Hisbollah verherrlicht haben. Videos von dem Auftritt in London kursieren im Internet, wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet. Auf den Aufnahmen soll zu hören sein, wie auf der Bühne über konservative Parlamentsabgeordnete gesagt wird: "Nur ein toter Tory ist ein guter Tory" und "Töte deinen Abgeordneten". In einem anderen Video ist angeblich zu hören: "Es lebe Hamas, es lebe Hisbollah."
In einer Stellungnahme wiesen die Rapper die Vorwürfe zurück. Man habe in keiner Weise zu Gewalt aufgerufen. Trotzdem entschuldigten sie sich bei den Familien von Jo Cox und David Amess. Die beiden Abgeordneten waren in den vergangenen Jahren ermordet worden. Von der Hamas und der Hisbollah, die unter anderem von der EU als Terrororganisationen eingestuft werden, distanzierten sich die Rapper. Ihr Konzert in Köln wird aber wohl dennoch nicht stattfinden.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
- Eigene Recherche