Labelchef und Musiker Rapper Xatar im Alter von 43 Jahren gestorben

Der Rapper Xatar ist im Alter von 43 Jahren gestorben. Laut Kölner Staatsanwaltschaft wurde er tot in einer Wohnung gefunden.
Der Rapper, Unternehmer und Labelgründer Xatar ist laut verschiedenen Medienberichten im Alter von 43 Jahren verstorben. Wie t-online aus dem Umfeld des Rappers erfuhr, starb er an diesem Freitag vollkommen überraschend. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) mitteilt, wurde der Musiker tot in seiner Kölner Wohnung aufgefunden. Die Todesursache ist noch unklar.
Die Staatsanwaltschaft hat nach eigenen Angaben ein sogenanntes Todesermittlungsverfahren aufgenommen. Es soll klären, ob es Hinweise auf "ein strafrechtlich relevantes Fremdverschulden" am Tod des Rappers gibt. Zu diesem Zweck sei auch eine Obduktion durchgeführt worden. "Zeichen äußerlicher Gewalteinwirkung haben sich dabei nicht feststellen lassen", erklärte die Staatsanwaltschaft. Die Untersuchungen dauerten aber an.
Insbesondere sei ein chemisch-toxikologisches Gutachten in Auftrag gegeben worden, hieß es weiter. Bis zu gesicherten Erkenntnissen könnten aber Wochen vergehen.
- Das wilde Leben von Xatar: Chart-Hits, Folter und ein Raubüberfall
Überfall auf Goldtransporter im Jahr 2009
Xatar, mit bürgerlichem Namen Giwar Hajabi, wurde am 24. Dezember 1981 in Sanandadsch, Iran, geboren. Seine Familie floh in den 1980er-Jahren vor dem Krieg in den Irak und später nach Deutschland, wo er in Bonn aufwuchs. Sein Vater war Musikprofessor, was Xatar früh mit Musik in Berührung brachte. Bis zu seinem Tod lebte Xatar in Köln.
2008 gründete Xatar das Label "Alles oder Nix Records". Das Independent-Label entwickelte sich rasch zu einer Kaderschmiede für Rapmusik aus NRW. Künstler wie SSIO, Schwesta Ewa und Eno begannen dort ihre Karrieren.
Bundesweite Bekanntheit erlangte Hajabi im Jahr 2009, weil er mit drei Komplizen einen Goldtransporter überfiel und dabei Gold im Wert von rund 1,7 Millionen Euro erbeutete. Am 22. Dezember 2011 verurteilte ihn das Stuttgarter Landgericht wegen schweren Raubes, gefährlicher Körperverletzung und Freiheitsberaubung zu acht Jahren Haft. Nach drei Jahren kam Hajabi vorzeitig frei. 2022 wurde sein Leben vom Hamburger Regisseur Fatih Akin unter dem Titel "Rheingold" verfilmt.
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Xatar eröffnete in Köln den "Goldmann Tower"
Ebenfalls 2022 gründete er in Köln den "Goldmann Tower". Dieses sollte das Herzstück seines neuen internationalen Musiklabels Goldmann Music in Köln werden. Mit Tonstudios, Büroflächen, einer geplanten Academy und Produktionsmöglichkeiten für Musikvideos und Filme war der Tower als Leuchtturmprojekt gedacht. Doch bereits im Sommer 2023 geriet das Projekt ins Wanken. Im Jahr 2023 meldete die Goldmann Tower GmbH schließlich Insolvenz an.
Zuletzt trat der Rapper am 26. März 2024 mit der Band Heavytones in der Kölner Philharmonie auf.
- Eigene Recherchen
- raptatisch.net: "Deutschrap trauert"
- hiphop.de: "Xatar wohl gestorben"
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa