t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeRegionalKöln

Grusel-Tier breitet sich rund um Köln aus: Giftige Verwechslungsgefahr


Gefährlicher Unterschied
Grusel-Tier breitet sich in der Region aus

Von t-online, pb

19.05.2025 - 20:27 UhrLesedauer: 2 Min.
Gespinstmotten in Groß-Borstel: Vor ihren Fressfeinden verstecken sich die Motten mit ihren Netzen.Vergrößern des Bildes
Gespinstmotten in der Natur (Symbolfoto): Vor ihren Fressfeinden verstecken sich die Motten mit ihren Netzen. (Quelle: citynewstv/t-online)
News folgen

Bizarre weiße Netze überziehen derzeit die Natur im Kölner Stadtgebiet. Experten warnen vor Bekämpfungsmaßnahmen – und einer giftigen Verwechslungsgefahr.

Sie stehen wieder vielerorts gespenstisch in der Natur – auch in Köln. Es sind silbrig glänzende, kahl gefressene Bäume und Sträucher. Verantwortlich hierfür sind die Raupen einiger Gespinstmottenarten, die die Blätter befallener Pflanzen vollständig abfressen und Stämme, Äste und Zweige komplett mit einem Gespinst überziehen, in dem sie gesellig leben.

"Es sind häufig Traubenkirschen, die von der Traubenkirschen-Gespinstmotte befallen sind", so Karl-Heinz Jelinek, Schmetterlingsexperte beim NABU NRW. Aber auch Weißdorn, Pfaffenhütchen, Pappeln oder Weiden seien bisweilen mit einem dichten Gespinst überzogen. Manchmal würden auch Obstbäume befallen. Jetzt, im Frühling, sind die Gespinstmotten wieder unterwegs.

Kürzlich erinnerte die Stadt Köln daran, beim Anblick der Gespinstmotte genau hinzuschauen – und nicht direkt zuzupacken. Denn immer wieder kommt es zu Verwechslungen mit den an Eiweißgift reichen Eichenprozessionsspinnern. Wie Sie die Gespinstmotte vom Eichenprozessionsspinner unterscheiden können, erfahren Sie hier.

Doch die Gespinstmottenarten haben ein Problem: Sie machen sich wirtsspezifisch immer nur über ein oder zwei Baum- bzw. Straucharten her, sind die kahl gefressen, verhungern sie. Auf ihrer Suche nach einem noch nicht kahl gefressenen Strauch spinnen sie alles ein, was ihnen in den Weg kommt.

Klimawandel fördert das massenhafte Auftreten

"Den seidigen 'Schleier' spinnen die kleinen Raupen, um sich vor Fressfeinden wie Vögeln oder Witterungseinflüssen wie Regen zu schützen", erklärt Jelinek. Unter dem Schleier fräßen die Raupen bis Mitte Juni den befallenen Baum kahl. Dann wanderten sie zum Stammfuß, wo sie sich im Schutz des Gespinstes verpuppen würden.

  • Gespinstmotten im Garten: Ist das ein Zeichen für den Klimawandel?

"Anfang Juli schlüpfen bereits die weißen, schwarz gepunkteten Falter der Traubenkirschen-Gespinstmotte", so der NABU-Insektenfachmann weiter. Nach der Paarung legten diese ihre Eier wieder an den Knospen der Traubenkirsche ab, wo sie bis zum nächsten Frühjahr geschützt überdauerten.

Laut dem Pflanzenschutzdienst Bonn fördere insbesondere der Klimawandel dieses alljährliche massenhafte Auftreten der Gespinstmotten. Erfahrungsgemäß könnten solche Massenentwicklungen bei ungestörtem Verlauf bis zu zehn Jahre in Folge auftreten.

Gespinstmotte hat bis zu 80 Gegner in der Natur

Jelinek sagt: "Lange, kalte Winter beeinträchtigen die kleinen Falter dabei kaum in ihrer Entwicklung. Wahrscheinlicher ist das schleichende Ende dieses Naturschauspiels durch vermehrten Einfluss von natürlichen Gegenspielern." Und von denen gibt es reichlich: Bis zu 80 verschiedene Insekten, darunter Schlupfwespen, Raubwanzen sowie einige Parasiten, verhinderten dauerhaft eine ungehemmte Ausbreitung der Gespinstmotten.

Davon, die Tiere mit Gift zu vernichten, rät Jelinek übrigens ab. Sei das Gespinst erst einmal ausgebildet, seien die Raupen kaum noch zu bekämpfen. "Bei befallenen Obstbäumen sollte man daher rechtzeitig mit dem Absammeln der Tiere beginnen", rät der Experte. Schädlich sind die Motten für die übrigen Bäume und Sträucher nicht.

Verwendete Quellen
  • nrw.nabu.de: Pressemitteilung vom 15. Mai 2025
  • Eigene Berichterstattung
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Themen


Bleiben Sie dran!
App StorePlay Store
Auf Facebook folgenAuf X folgenAuf Instagram folgenAuf YouTube folgenAuf Spotify folgen


Telekom