Kuscheltiervisite Teddybärklinik nimmt Kindern die Angst vor dem Arztbesuch

Medizinstudenten der Uniklinik Köln behandeln im Teddybärkrankenhaus Kuscheltiere. Das Projekt soll Kindern die Angst vor eigenen Arztbesuchen nehmen.
Im Teddybärkrankenhaus der Uniklinik Köln können Kinder ihre Kuscheltiere von angehenden Ärzten untersuchen lassen. Das Projekt wurde von Medizinstudenten der Uni Köln ins Leben gerufen. Die Aktion findet einmal im Jahr statt.
Wie bei einem richtigen Arzt müssen die Kinder ihre Kuscheltiere und Puppen zunächst anmelden. Katelyn, Olivia und Amelie befinden sich im zweiten Semester ihres Medizinstudiums und nehmen die Kinder mit ihren Patienten in Empfang. Katelyn sagt: "Oft haben die Kuscheltiere Krankheiten, die die Kinder selbst schon einmal hatten, wie zum Beispiel Bauchschmerzen oder Schnupfen." Und Olivia fügt hinzu: "Ich hätte mir als Kind auch gewünscht, dass es so etwas wie die Teddybärklinik gibt."
Stationen wie im echten Krankenhaus
Nachdem Gewicht und Größe gemessen, Fellfarben festgestellt und der Name des Patienten notiert wurde, geht es zusammen mit einem der Studierenden durch drei Stationen: Im Teddybärkrankenhaus gibt es ein Röntgengerät, einen OP-Bereich und eine Apotheke, die von den Studenten liebevoll nachgebaut wurden.
Auch Paul ist am Dienstagnachmittag mit seiner Mutter zu Besuch. Mit dabei seine Puppe, die nach gründlicher Untersuchung der Teddydocs wohl etwas verschluckt hat. Pauls Mama Katrin sagt: "Paul war vor Kurzem selbst im Krankenhaus. Da war das Interesse bei ihm, jetzt auch seine Puppe untersuchen zu lassen, groß."
Teddybärkrankenhaus in Köln: Kinder dürfen bei OP helfen
Nach der Diagnose beim Röntgen geht es weiter in den OP. Auf einem großen Tisch liegen Verbandsmaterial, Beatmungsgeräte und Tapeband. Wie im echten Leben braucht es ein wenig Wartezeit, bis die Kuscheltiere operiert werden können, die Schlange ist lang. Wer möchte, darf die Teddydocs bei der Operation des Stofftiers unterstützen.
Zu guter Letzt bekommen die Kinder nach der erfolgreichen OP ein Rezept, welches sie in der Apotheke – der letzten Station des Teddykrankenhauses – einlösen können. Als Belohnung für den erfolgreichen Krankenhausbesuch werden Äpfel oder Bananen, etwas Süßes und ein Mal- oder Vorlesebuch verordnet.
- Reporterin vor Ort