Kölner Weltkriegsbomben KVB spricht von neuer "Dimension" der Evakuierung

Die KVB erlebt durch die drei Weltkriegsbomben eine noch nie dagewesene Dimension an Einschränkungen. Auch der Bahn wird einiges abverlangt.
Die Entschärfung von drei Weltkriegsbomben in Köln-Deutz hat die Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) vor eine noch nie dagewesene Herausforderung gestellt. "Wir erinnern uns nicht, dass es jemals eine Evakuierung in dieser Dimension mit einer so großen Anzahl von betroffenen Linien gegeben hat", erklärte ein KVB-Sprecher auf Anfrage von t-online.
Auch der Evakuierungsradius von einem Kilometer um den Fundort der Blindgänger sei außergewöhnlich gewesen. Durch die Entschärfung am Mittwoch (4. Juni) hatte die KVB acht Stadtbahnlinien teils für mehrere Stunden trennen müssen, da die Deutzer Brücke und die Severinsbrücke im Evakuierungsradius lagen.
KVB: Bombenentschärfung in der Innenstadt eine "neue Dimension"
Trotz der großen Einschränkungen hätten die KVB-Bahnen bis zur Sperrung des Evakuierungsbereichs nahezu nach Fahrplan fahren können. Ab 16 Uhr waren die Rheinbrücken aufgrund der anstehenden Entschärfung gesperrt. Durch einzelne Personen verzögerte sich die Freigabe anschließend aber länger als angenommen.
Durch die Sperrung und die Trennung von acht KVB-Linien habe es am Nachmittag erhebliche Einschränkungen gegeben. "Das hat selbstverständlich für erhebliche Störungen im Betrieb gesorgt", erklärt ein KVB-Sprecher weiter. Bis sich der Betrieb wieder normalisiert hatte, dauerte es mehrere Stunden. Um 23 Uhr seien die Bahnen wieder im normalen Takt gefahren.
Hohenzollernbrücke drei Stunden gesperrt: Züge müssen in Köln umdrehen
Auch bei der Deutschen Bahn lief es am Mittwoch trotz der Einschränkungen weitestgehend nach Plan. Es sei nur eine geringe Zahl an Zügen im Fern- und Nahverkehr ausgefallen, sagte ein Sprecher auf Anfrage von t-online. Dennoch hätte die Kurzfristigkeit der Ankündigung die Bahn vor einer Herausforderung gestellt.
"Das war eine Mammutleistung. Wir mussten über Nacht ein Ersatzkonzept entwickeln und dabei alle Eisenbahnunternehmen einbinden", so ein Bahnsprecher weiter. Durch die Sperrung der Hohenzollernbrücke seien ab 16 Uhr Züge von Westen kommend im Kölner Hauptbahnhof umgedreht.
Weltkriegsbomben in Köln entschärft – 20.000 Menschen betroffen
Auch die Räumung des Bahnhofs Messe/Deutz habe in Zusammenarbeit mit der Bundespolizei zügig geklappt: "Das lief geräusch- und problemlos. Um 8.30 Uhr konnten wir gemeinsam mit der Bundespolizei den Bereich als evakuiert freigeben." Am Kölner Hauptbahnhof habe es kein größeres Passagieraufkommen gegeben.
In Köln-Deutz waren am Mittwoch drei Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg entschärft worden. Dafür mussten rund 20.000 Menschen evakuiert werden. In weiten Teilen der Altstadt und am Deutzer Rheinufer stand das öffentliche Leben still. Die drei Bomben wurden gegen kurz nach 19 Uhr erfolgreich entschärft.
- Anfrage bei den Kölner Verkehrs-Betrieben
- Anfrage bei der Deutschen Bahn
- Eigene Berichterstattung