Erzbischof von Köln Woelki verliert Rückhalt in der Bevölkerung

Elf Jahre nach seinem Amtsantritt erreicht die Beliebtheit des Erzbischofs von Köln einen historischen Tiefpunkt. Die Zahlen einer neuen Umfrage sind verheerend.
Kardinal Rainer Woelki ist in Köln extrem unbeliebt. Eine aktuelle Forsa-Umfrage im Auftrag des "Kölner Stadt-Anzeiger" zeichnet ein "desaströses Bild": Gerade einmal drei Prozent der Kölner Bevölkerung sind mit seiner Arbeit zufrieden, 83 Prozent zeigen sich weniger oder gar nicht zufrieden. Besonders extrem ist die Ablehnung bei der jungen Generation – in der Altersgruppe der 16- bis 29-Jährigen erreicht die Zufriedenheit mit dem Erzbischof quasi den Wert null.
Forsa-Chef Manfred Güllner findet drastische Worte für das Umfrageergebnis. "Das ist aus Sicht der Kirche und des Kardinals eine Katastrophe", sagte er der Zeitung. Der erfahrene Meinungsforscher betont: "Ein solches Ergebnis für eine Spitzenpersönlichkeit haben wir bisher nur einmal gemessen – im Jahr 2022, bei Kardinal Woelki selbst." Normalerweise kämen Werte unter zehn Prozent nicht vor, da selbst unpopuläre Politiker eine Kernanhängerschaft behielten. "Darauf kann sich der Kardinal offenbar auch im katholischen Milieu Kölns nicht mehr stützen."
Zahlen erinnern an ähnliche Situationen wie vor drei Jahren
Die aktuellen Zahlen erinnern an eine ähnliche Situation vor drei Jahren. Damals, nach Woelkis Rückkehr aus einer vom Papst angeordneten Auszeit, lag die Zufriedenheit ebenfalls bei drei Prozent. Mehr als 90 Prozent der Befragten forderten seinen Rücktritt. Güllner mahnt: "Angesichts eines unverändert desaströsen Stimmungsbilds sollte sich Papst Leo XIV. die Lage in Köln vielleicht noch einmal sehr kritisch ansehen."
Woelki hatte sein Amt als Kölner Erzbischof am 20. September 2014 angetreten – genau elf Jahre später ist sein Rückhalt in der Bevölkerung offenbar praktisch verschwunden.
Für die repräsentative Umfrage befragte Forsa vom 25. Juni bis 3. Juli mehr als 1.000 Kölnerinnen und Kölner ab 16 Jahren. Die Erhebung fand noch vor einem erneuten Eklat am erzbischöflichen Bildungscampus statt, wo nach dem Willen des Erzbistums keine Regenbogen-Symbole gezeigt werden sollten.
- presseportal.de: Pressemitteilung des "Kölner Stadt-Anzeiger" vom 13. Juli 2025
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