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Köln: Altes Opernhaus am Rudolfplatz – darum wurde es abgerissen


Prächtiges Gebäude am Rudolfplatz
Als Köln seine eigene Semperoper hatte

Von t-online, lis

22.07.2025 - 11:17 UhrLesedauer: 2 Min.
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Eine alte Postkarte zeigt das Opernhaus (Archivbild): Die Eröffnung fand im Jahr 1902 statt. (Quelle: imago stock&people/imago-images-bilder)
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Im Umgang mit der Oper wiederholt sich die Kölner Geschichte: Denn schon einmal bewies die Stadt dabei kein gutes Händchen. Warum das prächtige Opernhaus am Rudolfplatz 1958 abgerissen wurde – obwohl die Substanz intakt war.

Der Rudolfplatz in Kölns City ist heute keine besondere Sehenswürdigkeit mehr. Ein paar KVB-Linien kreuzen sich hier und der Ring führt als Hauptverkehrsader an ihm vorbei. Wenn das imposante Hahnentor nicht wäre, wäre der Platz eigentlich nur noch eine Straßenkreuzung.

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Bis 1958 stand hier, anstelle des heutigen Steigenberger Hotels, allerdings eines der schönsten Gebäude in Köln: Das Opernhaus, damals "Neues Stadttheater" genannt. Am Prachtboulevard Hohenzollernring baute der Architekt Carl Moritz damals den Gebäudekomplex mit Hauptgebäude, Magazin und einem Garten-Restaurant. Dabei orientierte sich der damals deutschlandweit bekannte Architekt an der Dresdener Semperoper, die 1878 fertiggestellt wurde.

Kölner Opernhaus am Rudolfplatz: Erst zerbombt, dann abgerissen

1902 wurde das Bauwerk feierlich unter dem Namen "Neues Stadttheater" eröffnet, vier Jahre später wurde es offiziell in Opernhaus umbenannt. Knapp 1.800 Sitzplätze gab es hier für das Publikum. Genau wie die Fassade, die mit zahlreichen Skulpturen versehen war, war auch die Eingangshalle prächtig gestaltet: Wände und Decken waren mit Gemälden und symbolischen Darstellungen verziert.

1944 erlitt das Opernhaus im Zweiten Weltkrieg die ersten Bombentreffer, bei denen das Bühnenhaus fast völlig zerstört wurde. Anders als in Dresden, wo die ebenfalls zerstörte Semperoper nach dem Krieg wieder aufgebaut wurde, bevorzugte man im Köln der 1950er Jahre einen schnellen Wiederaufbau der Stadt. Obwohl die Grundsubstanz des Gebäudes noch intakt war, wurde das Opernhaus im Jahr 1958 abgerissen.

Kölner Oper: Ersatzbau am Offenbachplatz brachte kein Glück

An dieser Stelle entstand ein nüchterner Verwaltungsbau, der erst von einer Versicherung genutzt wurde, später zog hier das Steigenberger Hotel ein. Für die Oper baute man das heutige Gebäude am Offenbachplatz, das 1957 eröffnet wurde. Schon damals vermissten viele Besucher ihre alte Oper am Rudolfplatz, da die Akustik dort besser gewesen sein soll.

Seit dem Jahr 2012 wird die Oper am Offenbachplatz nun saniert. Eine Fertigstellung ist für das zweite Halbjahr 2025 geplant – nach 13 Jahren Bauzeit. Anders als bei der alten Oper am Rudolfplatz entschied man sich bei dem Gebäude am Offenbachplatz nicht für einen Abriss, sondern für eine Sanierung. Eine Entscheidung, die die Stadt Köln nur bereuen kann: Die Baukosten inklusive Zinsen und Kosten für die Interimsgebäude liegen inzwischen bei rund 1,5 Milliarden Euro. Oberbürgermeisterin Henriette Reker sagte t-online in einem Interview, dass sie bei der Oper "den falschen Leuten" vertraut habe. Mehr dazu lesen Sie hier.

Verwendete Quellen
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